Österreich bestimmt Potenzial von Arbeitslosen bald per Algorithmus
Arbeitslose in Österreich sollen ab dem neuen Jahr mit Hilfe von Algorithmen nach ihren Chancen auf dem Arbeitsmarkt in drei Kategorien sortiert werden.
Das Wichtigste in Kürze
- In Österreichen sollen Arbeitslose bald mit einem Algorithmus analysiert werden.
- Der Algorithmus wird mit Informationen über die Arbeitssuchenden gefüttert.
Arbeitslose in Österreich werden künftig mit Hilfe von Algorithmen nach ihren Chancen auf dem Arbeitsmarkt sortiert. Ein entsprechendes System werde der Arbeitsmarktservice Österreich (AMS), das Pendant zur Bundesagentur für Arbeit in Deutschland, im neuen Jahr einführen.
«Wir wollen das AMS effizienter machen. Es geht darum zu schauen, welche Fördermassnahmen wie wirken», sagte AMS-Chef Johannes Kopf der österreichischen Tageszeitung «Der Standard». Die persönlichen Berater soll durch das System nicht vollständig ersetzt werden. Sie sollen zukünftig aber vor allem die Motivation und die Lebenseinstellung der Arbeitslosen beurteilen.
In drei Kategorien eingeteilen
Die Einführung des Systems sei über mehrere Jahre vorbereitet worden. Der Algorithmus soll mit zahlreichen Informationen über die Arbeitssuchenden gefüttert werden und sie anschliessend in drei Kategorien einteilen: in jene mit hohen, mittleren und niedrigen Chancen auf einen Job.
Zu den Informationen gehören unter anderem die bisherige Berufslaufbahn, die Ausbildung sowie die bisherigen Beschäftigungen. Eine hohe Arbeitsmarktchance entspricht in dem Modell einer 66-prozentigen Wahrscheinlichkeit, innerhalb von sieben Monaten eine dreimonatige Beschäftigung zu finden.
In Deutschland werden laut Bundesagentur für Arbeit derzeit keine Algorithmen zur Arbeitsvermittlung oder Potenzialeinschätzung genutzt. Stattdessen kämen eher statistische Erkenntnisse und Forschungsergebnisse zum Einsatz.