Post denkt über Börsengang von Swiss Post Solutions nach
Die Schweizerische Post könnte mit ihrer Tochter Swiss Post Solutions noch diesen Herbst an die Börse. Andere Optionen würden aber auch noch geprüft.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizerische Post überprüft verschiedene Optionen für die Zukunft ihrer Tochter SPS.
- Die Swiss Post Solutions tätige deshalb Vorbereitungen für einen Börsengang im Herbst.
- Eine definitive Entscheidung sei aber noch nicht gefallen.
Die im Dokumentenmanagement tätige Swiss Post Solutions (SPS) biegt mit ihren Vorbereitungen für einen Börsengang auf die Zielgerade ein. Die Tochter der Schweizerischen Post peile im Herbst eine Kotierung an der Schweizer Börse SIX an. Dies sagten mit der Situation vertraute Personen am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters.
Dabei könnte die Gesellschaft auf einen Wert von 400 bis 500 Millionen Franken kommen. Im Zuge der Transaktion sollen Aktien im Wert von rund 150 Millionen Franken platziert werden. Mit der Durchführung des Börsengangs seien die Grossbanken UBS und Credit Suisse betraut worden.
Kein genauer Zeitplan für eine Entscheidung
Eine Post-Sprecherin erklärte, der Konzern prüfe laufend verschiedene strategische Optionen für die Zukunft von Swiss Post Solutions. Eine dieser Optionen sei ein Börsengang. Eine Entscheidung sei bisher aber nicht gefallen und ein genauer Zeitplan liege nicht vor. Die UBS und die Credit Suisse wollten sich nicht äussern.
SPS übernimmt im Informationsmanagement Prozesse, die Unternehmen auslagern wollen. So betreut die Firma interne Poststellen von Unternehmen und verarbeitet Formulare wie Kreditkartenanträge oder Kontoeröffnungen von Banken. Zudem automatisiert sie die Schadensverarbeitung für Versicherer.
Nach einem über Jahre anziehenden Trend sorgte die Coronakrise 2020 für einen Dämpfer; der Umsatz sank auf 539 Millionen Franken, das Betriebsergebnis auf 25 Millionen Franken. SPS gehört eigenen Angaben zufolge im 30 Milliarden Dollar schweren Markt für Dokumentenmanagement zu den führenden Anbietern. Und betreut weltweit über 1000 Kunden.
Der Mutterkonzern ist dagegen stark auf den Heimmarkt ausgerichtet. Die Post leidet unter den rückläufigen Briefmengen, die ebenfalls in den Konzern integrierte Postfinance unter den Negativzinsen. Das Betriebsergebnis des Konzerns sank 2020 auf 272 Millionen Franken von 450 Millionen im Vorjahr. Um die Grundversorgung der Schweiz mit Postdienstleistungen sicherzustellen, muss das Unternehmen kräftig investieren.