Postfinance bleibt bei Negativtrend
Die Post steht auch weiterhin unter Druck, auch wenn das Finanzinstitut inzwischen 10'000 Kunden mehr zählt seit letztem Jahr.
Das Wichtigste in Kürze
- Der EBIT der Postfinance erlebte einen Rückgang von rund 60 Prozent.
- Der Betriebsertrag lag 17 Prozent tiefer als im Vorjahr.
Bei der Post-Bankentochter Postfinance bleiben die Ergebnisse auch nach den ersten neun Monate 2018 unter Druck. Weiterhin bröckeln im derzeitigen Negativzins-Umfeld die Zinserträge ab, dazu kommt der Wegfall eines Einmalertrags vom Vorjahr.
Der seit mehreren Quartalen anhaltende Negativtrend bei den Ergebnissen von Postfinance setze sich fort, teilte die Post am Donnerstag mit. Der Betriebsgewinn (EBIT) belief sich per Ende September noch auf 315 Millionen Franken, was einem Rückgang von knapp 60 Prozent entspricht. Der gesamte Betriebsertrag des Finanzinstituts lag mit 1,32 Milliarden Franken um 17 Prozent unter dem Ergebnis der entsprechenden Vorjahresperiode.
Die Hauptgründe für den Ertragsrückgang waren laut den Angaben weggefallene einmalige Realisierungsgewinne aus Aktienverkäufen im Vorjahr von 109 Millionen Franken sowie ein um 114 Millionen tieferer Zinsertrag.
Das Kreditverbot verunmögliche es Postfinance, ihre Zinsmarge in diesem Umfeld zu stabilisieren, betont das Unternehmen. «Die Post begrüsst deshalb den Richtungsentscheid des Bundesrats, das Kredit- und Hypothekarvergabeverbot von Postfinance aufzuheben.»
Mehr Kundenvermögen
Das Institut verzeichnete derweil eine positive Kundengeldentwicklung von 905 Millionen Franken. Dennoch lagen die von der Postfinance verwalteten Kundenvermögen per Ende September 2018 mit 121,1 Milliarden Franken unter dem Stand von Ende 2017 (122,4 Milliarden). Die in Kooperation mit Partnerbanken vergebenen Hypotheken erhöhten sich auf 5,79 Milliarden Franken (Ende 2017: 5,65 Milliarden).
Insgesamt zählte das Finanzinstitut am Ende des dritten Quartals 2,88 Millionen Kunden, das waren 10'000 weniger als noch Ende 2017.
Der Personalbestand entwickelte sich gemäss den Angaben rückläufig: Im dritten Quartal belief sich dieser im Postfinance-Stammhaus noch auf 3'346 Vollzeitstellen, was einem Rückgang von 147 Stellen gegenüber 2017 entspricht.
Wie schon im Sommer mitgeteilt, plant die Postfinance bis Ende 2020 einen Abbau von 500 Vollzeitstellen. Begründet wurde dies mit der zunehmenden Automatisierung und Digitalisierung von Prozessen.