Preiskampf der Skigebiete geht weiter

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Engadin,

Neu gibt es auch in St. Moritz dynamische Preis für Tageskarten. Fast jedes Skigebiet lockt mit Preisreduktionen. Dabei gibt es sehr unterschiedliche Modelle.

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Erwachsene und ein Kind auf der Piste. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Immer mehr Schweizer Skigebiete lancieren Günstig-Angebote für den Winter.
  • Selbst das noble St. Moritz macht jetzt beim Preiskampf mit.

Schweizer Skigebiete haben ein riesiges Problem: Seit rund zehn Jahren zieht es immer weniger Gäste auf die Pisten. Aus der Skiwoche sind Skitage geworden. Was tun? Preise runter! In der Hoffnung, mehr Gäste anzulocken.

Neu macht selbst das noble St. Moritz GR beim Preiskampf mit. Mit einem dynamischen Preismodell werden Frühbucher belohnt. Das kommt an: Zwei Wochen nach Lancierung der Aktion sind bereits 3000 Skitage gebucht. Wie funktionierts? Beispiel: Wer heute eine Tageskarte für den 27. Dezember bucht, zahlt 72 Franken. Wer die Karte erst am Skitag selber kauft, muss über 100 Franken hinblättern. Zum Vergleich: Im Vorjahr kosteten die Tageskarten 82 Franken, unabhängig vom Kaufzeitpunkt. An wenig gefragten Tagen gibt es die Tageskarte bereits ab 45 Franken.

Eine bekannte Methode

Dynamische Preise sind keine Neuheit: Bei den Skiregionen Arosa GR, Davos GR, Laax GR, Andermatt UR variieren die Preise schon länger. Andere Skigebiete, andere Modelle: In Zermatt VS gibt es Punktekarten. Die lädt man im Voraus auf und zahlt pro Liftfahrt. Wer weniger fährt, zahlt weniger. Und in Naters VS und bei den Pizolbahnen SG gibt es Rabatt, wenn das Wetter nicht so gut ist. Bei Schneefall kostet die Tageskarte nur die Hälfte. Andere setzten auf die Familie: In Begleitung mit Eltern und Grosseltern fahren in Stoos SZ Kinder unter 16 Jahre kostenlos Ski. Und in Atzmännig SG gibt es eine Familien-Tageskarte für 97 Franken.

Den Preiskampf befeuert Saas-Fee VS. Schon zum dritten Mal verkauft das grosse Skigebiet im Wallis die Saisonkarte zum Spottpreis. Voraussetzung: Das Angebot wird von 66'666 Bestellern gebucht. Doch die Verlockung ist gross, immerhin gibt es die Karte für 255 Franken. Im Vorjahr war der Preis leicht tiefer, allerdings mussten 77'777 Gäste die Saisonkarte buchen.

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Westschweiz unter Druck

Die Preisoffensive setzte vor allem die Westschweizer Destinationen unter Druck. Diese haben sich darum zusammengeschlossen. Beim Magic Pass machen über 30 Skigebiete mit, darunter Crans Montana VS, Schwarzsse FR oder Vallée De Joux VD. Kostenpunkt: 499 Franken. Auch die Berner Oberländer reagierten. Adelboden-Lenk, Gstaad, die Jungfrau-Skiregion und Meiringen-Hasliberg lancierten einen gemeinsamen Saisonpass für 666 Franken.

Die Gäste dürfen sich über den Preiskampf freuen. Sie können immer günstiger auf die Piste. Doch schaffen es die Bergregionen mit den Tiefpreisen nicht auf einen grünen Zweig, drohen Schliessungen. Dann dürfte Skifahren wieder teurer werden.

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