«Projekt Kaufleute 2022» wird erst 2023 eingeführt

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Bern,

Die neue kaufmännische Grundbildung, das «Projekt Kaufleute 2022», wird ein Jahr später als geplant eingeführt.

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Lehrlinge bei der Arbeit. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das «Projekt Kaufleute 2022» startet ein Jahr später als geplant.
  • Die Bildungserlasse würden zeitnah in Kraft gesetzt.

Die neue kaufmännische Grundbildung, das «Projekt Kaufleute 2022», wird ein Jahr später als geplant eingeführt. Der Einführungszeitpunkt sei nun verbundpartnerschaftlich auf 2023 fixiert worden, teilten der Gewerbeverband (SGV), der Arbeitgeberverband (SAV) und der Kaufmännische Verband (KV) am Freitag mit.

Die Bildungserlasse würden zeitnah in Kraft gesetzt.

Alle Akteure hätten so die erforderliche Planungssicherheit, um die kaufmännische Grundbildung erfolgreich und qualitativ hochstehend umzusetzen, heisst es in der gemeinsamen Medienmitteilung.

Die Anhörung des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) zur revidierten kaufmännischen Grundbildung sei bei Kantonen und Dritten insgesamt auf ein positives Echo gestossen.

Sobald der bis Ende Juni erwartete Entscheid des Eidg. Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) zum Fremdsprachenkonzept vorliege, werden laut Mitteilung die drei Verbände die Bildungsverordnung und den Bildungsplan erlassen.

Scharfe Kritik an der neuen kaufmännischen Grundausbildung geübt hatten jedoch beispielsweise Mitte Mai die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) und der Zürcher Bankenverband. Die Reform der kaufmännischen Grundbildung gefährde die Qualität der Ausbildung, hielten sie fest. Sie warnten davor, dass strukturiertes Grundlagenwissen verloren gehe, wenn Einzelfächer zugunsten von Themenblöcken verschwinden würden.

Diese Woche stellte der Zürcher Verband der Lehrkräfte in der Berufsbildung fest, dass die Umsetzung des Projekts Kaufleute 2022 die KV-Lehre «banalisieren und in eine Sackgasse ohne sinnvolle Anschlussmöglichkeiten» führe. Die schulische Ausbildung würde damit marginalisiert. Fächer würden an den Schulen abgeschafft und «stattdessen Smalltalk gelehrt».

Der Reformprozess war 2017 initiiert und von der Schweizerischen Konferenz der kaufmännischen Ausbildungs- und Prüfungsbranchen (SKKAB) als Träger der beruflichen Grundbildung Kauffrau/Kaufmann EFZ geleitet worden.

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