Projektleiter schanzte sich Aufträge zu
Ein SBB-Mitarbeiter muss sich wegen Bestechung, Betrugs und Geldwäscherei im Juni vor dem Bundesstrafgericht verantworten. Die Bundesanwaltschaft wirft ihm vor, sich mittels freihändiger Vergabe von 604 Aufträgen um 1,8 Millionen Franken bereichert zu haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein SBB-Projektleiter schanzte sich über elf Jahre hinweg Aufträge zu.
- Der ehemalige Mitarbeiter richtete einen Millionenschaden an.
- Der mehrheitlich geständige Verdächtige muss sich nun vor dem Bundesstrafgericht verantworten.
Über elf Jahre hinweg konnte ein SBB-Projektleiter selber Aufträge vergeben und hat sich somit selber um 1,8 Millionen Franken bereichert. Nun muss sich der weitgehend geständige Beschuldigte, wie der «Tagesanzeiger» schreibt, im Juni 2018 vor dem Bundesgericht verantworten.
In besagtem Fall geht es um Aufträge von insgesamt rund vier Millionen Franken. Laut Anklage hatte der Projektleiter aus dem Kanton Zürich zwischen 2003 und 2014 unrechtmässig 604 Aufträge für Elektroanlagen an zwei Kleinfirmen zugeschanzt. Diese gehörten Bekannten des Angeklagten. Für die Pläne, die der Mittfünfziger – wenn überhaupt
– selbst in seiner Freizeit zeichnete, kassierte er einen zünftigen Lohnbonus.
Die in Rechnung gestellten Arbeiten seien aber grösstenteils nicht ausgeführt worden, wodurch der SBB ein Schaden von mindestens 1,2 Millionen Franken entstanden sei.
Nachdem der Betrug aufgeflogen war, habe die Bahn gehandelt, schreibt die Zeitung. SBB-Sprecher Christian Ginsig verweist darauf, dass der Fall bereits einige Jahre zurückliegt. Seither habe laut Ginsig «die SBB viel unternommen, gerade was die Sensibilisierung der Mitarbeitenden betrifft». Zudem sei eine Compliance-Meldestelle eingerichtet worden.