Rechtskosten zehren am Gewinn der Deutschen Bank
Die Deutsche Bank verzeichnet einen Gewinnrückgang von 27 Prozent. Grund dafür sind Sonderausgaben über 655 Millionen Euro – vor allem wegen Rechtskosten.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Deutsche Bank verzeichnet 27 Prozent Gewinnrückgang aufgrund von Rechtskosten.
- Die Erträge der Bank steigen hingegen überraschend um 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Hohe Kosten für den Konzernumbau und Rechtsstreitigkeiten haben der Deutschen Bank im zweiten Quartal einen Gewinnrückgang eingebrockt. Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre ein Gewinn von 763 Millionen Euro. Das sind 27 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie die Bank am Mittwoch in Frankfurt mitteilte.
Analysten hatten allerdings mit einem noch stärkeren Einbruch gerechnet. Die Deutsche Bank erklärte den Gewinnrückgang mit Sonderkosten von insgesamt 655 Millionen Euro für den Konzernumbau und Rechtsstreitigkeiten. Positiv wirkte sich hingegen ein überraschend starker Anstieg der Einnahmen aus.
Erträge klettern stärker als erwartet
So kletterten die gesamten Erträge der Bank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 11 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro. Das ist stärker als von Analysten im Schnitt erwartet. Deutliche Zuwächse in der Unternehmensbank und der Privatkundenbank glichen einen deutlichen Rückgang im Investmentbanking und im Fondsgeschäft mehr als aus.
Zwar legte die Bank deutlich mehr Geld für drohende Kreditausfälle zurück als im Vorjahr. Im gesamten ersten Halbjahr erzielte das Institut jedoch mit fast 3,3 Milliarden Euro den höchsten Vorsteuergewinn seit 2011. Der Chef der Bank, Christian Sewing, sieht das Institut damit auf einem guten Weg, seine Ziele für 2025 zu erreichen.