Red Bull bekommt Gratis-Werbung dank Ibiza-Video

Riccardo Schmidlin
Riccardo Schmidlin

Österreich,

Das Ibizia-Video brachte Österreich in die Krise. Doch ein österreichisches Unternehmen kann davon sogar profitieren: Der Getränkehersteller Red Bull.

Red Bull
Red Bull kann von der aktuellen Berichterstattung profitieren. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der ehemalige FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache musste wegen des Ibiza-Videos zurücktreten.
  • Die Regierungskrise in Österreich hat aber nicht nur Verlierer.
  • Eine Analyse zeigt nun: Red Bull kann aus dem Skandal seinen Nutzen ziehen.

Das sogenannte Ibiza-Video sorgte für eine Regierungskrise in Österreich. Darin zu sehen: Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache im Gespräch mit einer vermeintlichen Nichte eines russischen Oligarchen.

Das Gesprächsthema: Der Kauf der österreichischen Boulevardzeitung «Krone», um diese zugunsten der Rechtspartei FPÖ auszurichten. Im Gegenzug lockte der FPÖ-Politiker mit Staatsaufträgen.

Österreich Ibiza Video FPÖ
In Österreich sorgte das Ibiza-Video für Aufsehen: Heinz-Christian Strache, ehemaliger Parteiobmann der FPÖ, neben der vermeintlichen Russen-Oligarchin 2017. - Der Spiegel/SZ

Die Veröffentlichung sorgte für einen Skandal. Wegen des heimlich gedrehten Videos musste Strache zurücktreten, Kanzler Sebastian Kurz hat gar Neuwahlen ausgerufen. Österreich steckt in einer tiefen politischen Krise. Doch ein Unternehmen aus der Alpenrepublik profitiert durch das Video.

Red Bull in Ibiza konsumiert

Das Ibiza-Video verleiht dem österreichischen Getränkehersteller Red Bull Flügel. Denn: Beim Treffen tranken die Anwesenden Wodka-Red-Bull – serviert zu Sushi, Thunfischtartar, Seebarsch-Carpaccio und Champagner. Und die Medien liessen ihre Leserschaft vom Mischgetränk-Konsum wissen.

Der Weltmarktführer von Energydrinks mit Sitz im österreichischen Fuschl am See bekommt dadurch Gratis-Werbung überall.

Eine Untersuchung der österreichischen Nachrichtenagentur APA-DeFacto hat nun den Werbewert ermittelt: Dieser beträgt sagenhafte 1,32 Millionen Euro (1,48 Millionen Franken) – allein durch die Nennungen in österreichischen Printmedien.

Gesamthaft dürfte Red Bull also noch mehr profitieren. Die Analyse berücksichtigt ausländische Zeitungen, TV-Beiträge oder Memes in sozialen Netzwerken nämlich nicht.

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