Rekordverlust der SNB wurde von Finanzdirektorenkonferenz erwartet
Die SNB hat in den ersten drei Quartalen dieses Jahres einen Rekordverlust eingefahren. Das kommt für die Finanzdirektorenkonferenz nicht überraschend.
Das Wichtigste in Kürze
- In den ersten drei Quartalen verzeichnete die SNB ein Minus von 142,4 Milliarden Franken.
- Der Rekordverlust kommt für die Finanzdirektorenkonferenz nicht überraschend.
- Mit einem sehr hohen negativen Ergebnis sei zu rechnen gewesen.
Mit einem Verlust von 142,4 Milliarden Franken nach neun Monaten verzeichnet die Schweizerische Nationalbank (SNB) einen Rekord. Diese Entwicklung kommt für die Finanzdirektorenkonferenz (FDK) nicht überraschend. Laut FDK-Präsident Ernst Stocker war dies aufgrund der Entwicklungen auf den Finanzmärkten dieses Jahr zu erwarten
Bei den unsicheren Gewinnausschüttungen der SNB an Bund und Kantone zeigt sich der Zürcher Finanzdirektor zurückhaltend. Diese könnten aufgrund der Ankündigung durchaus gefährdet sein.
Gewinnausschüttung für Kantone entscheidend
«Die SNB-Gewinnausschüttung ist grundsätzlich in vielen Kantonen ein relevanter Posten in den kantonalen Budgets. Es liegt in der Kompetenz und Verantwortung jedes einzelnen Kantons, der Lage Rechnung zu tragen.» Dies sagte Stocker am Montag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage.
Massgebend für die Gewinnausschüttung sei jeweils der Jahresabschluss der SNB mit Stichtag 31. Dezember. Aufgrund der grossen Bilanz der SNB könnten sich sehr rasch grosse Änderungen ergeben. Ausschüttungen erfolgten jedoch nur, wenn dies die Bilanzsituation der SNB zulasse.
«Auch in der Vergangenheit sind die Ausschüttungen bereits ausgefallen. Daher ist Vorsicht angezeigt», sagte der Vorsteher der FDK. Die SNB hat mit dem Minus 142,4 Milliarden Franken in den ersten drei Quartalen den grössten Verlust in ihrer über 100-jährigen Geschichte eingefahren.
Die Konferenz ist der Zusammenschluss der 26 kantonalen Finanzdirektorinnen und Finanzdirektoren. Sie koordiniert die Anliegen der Kantone und tritt so als Ansprechpartner gegenüber dem Bund auf.