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Ruag-Chef geht nicht von Rückkehr in Gewinnzone bereits im 2021 aus

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Emmen,

Der von der Krise hart getroffene Luft- und Raumfahrtkonzern Ruag International dürfte auch nächstes Jahr noch in den roten Zahlen bleiben.

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Die Ruag-Niederlassung in Zürich. - Keystone

Wann wieder Gewinne erzielt würden, sei schwierig zu sagen, erklärte der interimistische Konzernchef Urs Kiener in einem am Mittwochabend online veröffentlichten Interview mit der «Luzerner Zeitung»: «Ich gehe nicht davon aus, dass dies bereits 2021 der Fall sein wird.»

«Es ist eine unserer Aufgaben, Ruag International für die geplante Privatisierung zu positionieren. Wir stehen erst am Anfang einer Neuorganisation, die ohnehin schon herausfordernd ist. Die Coronakrise erzeugt zusätzlichen Druck auf die Liquidität, darum mussten wir die ursprünglichen Pläne beschleunigen«, sagte Kiener weiter.

Am Montag hatte der Konzern seinen Sparkurs verschärft und den Abbau von bis zu 150 Arbeitsplätzen bis Ende nächsten Jahres angekündigt. Im Fokus ist dabei der Bereich der globalen Support-Funktionen des Unternehmens, der etwa die IT oder das Personalwesen umfasst. Derzeit bietet er noch insgesamt 450 Vollzeitstellen. Von diesen soll nun also etwa ein Drittel gestrichen werden.

Wie stark der Standort Emmen vom jüngsten Stellenabbau betroffen sei, wollte Kiener nicht sagen: «Es ist noch zu früh, um konkrete Zahlen zu nennen. In den Supporteinheiten beschäftigen wir schweizweit insgesamt rund 320 Personen; allein in Emmen sind es rund 60. Wir gehen davon aus, dass alle Standorte betroffen sein werden, aber das Ausmass pro Standort können wir noch nicht nennen.»

Bereits im Februar hatte Ruag International den Abbau von 90 Jobs in Emmen im Bereich Flugzeugkomponenten bekannt gegeben. Auslöser dafür sei die Einstellung der Produktion des Airbus A380 gewesen, sagte Kiener: Die Coronakrise habe zudem den Strukturbau massiv getroffen, da weniger geflogen werde, die Fluggesellschaften also weniger Flugzeuge benötigten und sich dies wiederum auf die Lieferanten auswirke.

«Das Luftfahrtgeschäft ist leider sehr volatil. Ich gehe von einer Durststrecke aus, die drei bis vier Jahre dauern wird. Erst dann werden wir das Niveau von 2019 wieder erreicht haben», sagte Kiener.

Ob Ruag International an die Börse gebracht werde oder an eine Drittfirma verkauft werde, sei noch nicht entschieden. «Für Ruag International ist es jetzt wichtig, dass sie wieder Gewinn erzielt. Der Verkauf steht im Moment nicht im Vordergrund», sagte Kiener.

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