Rüstungsgeschäft brockt Boeing weiteren Milliardenverlust ein
Flugzeughersteller Boeing schreibt im dritten Quartal überraschend einen Verlust von 3,3 Milliarden Dollar. Grund dafür sind Probleme im Rüstungsgeschäft.
Das Wichtigste in Kürze
- Boeing hat im dritten Quartal 2022 rote Zahlen geschrieben.
- Der US-Flugzeughersteller fuhr wegen Problemen im Rüstungsgeschäft einen Verlust ein.
- Dieser beträgt knapp 3,3 Milliarden US-Dollar.
Der US-Flugzeughersteller Boeing hat wegen Problemen im Rüstungsgeschäft im dritten Quartal überraschend einen weiteren Milliardenverlust eingefahren. Vor allem gestiegene Kosten führten zu einem Quartalsverlust von 3,3 Milliarden US-Dollar, wie Boeing am Mittwoch in Arlington mitteilte. Dazu kamen technische Probleme beim Tankflugzeug für die US-Luftwaffe, dem Präsidentenflugzeug Air Force One, einer Tarnkappendrohne und einem Schulflugzeug.
Ein Jahr zuvor hatte sich der Fehlbetrag auf lediglich 132 Millionen Dollar belaufen. Auch das Geschäft mit Passagier- und Frachtflugzeugen für die kommerzielle Luftfahrt blieb nun in der Verlustzone. Dies, obwohl der Umsatz der Sparte dank deutlich gestiegener Auslieferungszahlen um 40 Prozent stieg.
Einbruch bei Rüstung und Raumfahrt
Konzernweit legte der Umsatz nur um vier Prozent auf knapp 16 Milliarden Dollar zu. Grund war die Rüstungs- und Raumfahrtsparte, deren Erlöse um ein Fünftel auf 5,3 Milliarden Dollar einbrachen.
Insgesamt verfehlte Boeing damit klar die durchschnittlichen Erwartungen von Branchenexperten. In den vergangenen Jahren hatte Boeing vor allem wegen Problemen mit seinen Passagierflugzeugen immer wieder Verluste in Milliardenhöhe erlitten. Der europäische Konkurrent Airbus hatte dem einstigen Weltmarktführer bereits 2019 die Position als weltgrösster Flugzeugbauer abgejagt.