RWE-Chef befürwortet staatliche Gasreserve für Versorgungssicherheit
Wegen Engpässe auf dem Erdgasmarkt fordert der Chef des Energiekonzerns RWE staatliche Eingriffe für mehr Versorgungssicherheit. Gasreserven sollen bereit sein.

Das Wichtigste in Kürze
- Wegen Engpässen auf dem Erdgasmarkt befürwortet der RWE-Chef staatliche Gasreserven.
- Dies soll zu mehr Versorgungssicherheit führen.
Angesichts der Engpässe auf dem Erdgasmarkt ruft der Chef des Energiekonzerns RWE, Markus Krebber, nach staatlichen Eingriffen für mehr Versorgungssicherheit. «Das kann in Richtung einer staatlichen Bevorratung gehen wie beim Erdöl», sagte er der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Mittwoch). Alternativ sei eine schärfere Regulierung denkbar, sodass «Gasversorger ihre Lieferverpflichtungen zu bestimmten Anteilen durch langfristige Kaufverträge oder Einspeicherungen absichern müssen. In Deutschland haben wir da eine Regelungslücke».
RWE: «Komplettausfall nur für sehr kurze Zeit überbrückbar»
Ein Komplettausfall der russischen Lieferungen wäre laut Krebber nur für «sehr kurze Zeit überbrückbar. Vielleicht einige Wochen». Der RWE-Chef sprach sich deshalb laut dem Bericht für eine stärkere Diversifizierung der Gasversorgung aus. Dies ist durch den Bau von Importhäfen für Flüssiggas möglich.
Politische Unterstützung dafür sei gefragt. Importhäfen werden in Zukunft nämlich auch für die Einfuhr von grünen Energien wie Wasserstoff oder Ammoniak benötigt.

Erdgas spiele eine Schlüsselrolle für das Energiesystem, sagte Krebber. «Nach dem Atom- und Kohleausstieg hängt die Sicherheit unserer Stromversorgung am Gas. Dies würde so lange dauern bis ausreichend grüner Wasserstoff zur Verfügung steht.»