SBB führt automatisches Ticketing ein
Neu gibt es in der App der SBB automatisches Ticketing. Die Technologie dahinter stammt von einem Berner Unternehmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit «Easyride» führt die SBB automatisches Ticketing ein.
- Voraussetzung ist die SBB-App und ein Swisspass-Login.
Schon vor zwanzig Jahren liebäugelte die SBB mit automatischem Ticketing. Doch weil eine Einführung sehr teuer geworden wäre, landete die Idee auf dem Abstellgleis.
Mit dem Smartphone hat sich alles geändert. Seit Ende 2018 hat SBB in der Preview-Version der Mobile-App «Easyride» integriert. Damit wird die Fahrt aufgezeichnet und nach dem Aussteigen abgerechnet.
Nau hat die Funktion im Frühjahr getestet. Und ein positives Fazit gezogen. Obwohl noch in der Testphase, funktionierte «Easyride» damals bereits problemlos. Rund 15'000 Personen nahmen am Test teil.
Im Herbst entschied sich die ÖV-Branche, automatisches Ticketing landesweit einzuführen. Als erstes Land weltweit.
Neu in SBB Mobile integriert
Nun hat die SBB die Funktion in die reguläre App aufgenommen. Die meisten Nutzer können «Easyride» bereits verwenden, bis Ende Woche ist das Rollout abgeschlossen.
Die SBB hat die Funktion nicht selbst entwickelt, sondern setzt auf Technologie von Fairtiq. Warum hat sich die SBB für die Technik des Berner Unternehmens entschieden?
«Fairtiq war zum Zeitpunkt der Beschaffung der Marktführer», sagt Sprecher Reto Schärli. Nicht nur in Bezug auf die Nutzerzahl, sondern auch qualitativ, erklärt der SBB-Sprecher. Bereits während der Testphase war das Berner Unternehmen Technologiepartner.
Mit «Easyride» zielt die SBB auf Kunden, die kein GA besitzen, aber auch kein Ticket vor der Fahrt lösen wollen. Wer ein Halbtax hat, kann dies in der App hinterlegen. Voraussetzung ist ein Swisspass-Login, abgerechnet wird mit der Kreditkarte.
Keine Sparbillette
Das automatische Ticketing bucht immer den günstigsten Preis. Übersteigen die Fahrten dem Wert einer Tageskarte, wird diese verrechnet. Nicht eingezogen werden Sparbillette.
Bereits während der Testphase hagelte es Kritik von der Stiftung für Konsumentenschutz. Hinterfragt wurde die Überprüfbarkeit der verrechneten Tarife, aber auch Datenschutz-Bedenken.