Schindler-Chef will zu Konkurrenz aufschliessen
Der Lift- und Rolltreppenbauer Schindler zeigt sich zum 150-jährigen Jubiläum zurückhaltend. «Die grösste Gefahr ist, wieder selbstgefällig zu werden», sagte CEO Silvio Napoli in einem am Montag publizierten Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung».
Für das Firmenjubiläum seien daher keine grossen Feste geplant, so der Konzernchef weiter. Der Fokus liege vielmehr darauf, Schindler «für die schwierige Zukunft» zu wappnen. «Es gibt keine Lorbeeren, solange man nicht der profitabelste Player in der Branche ist», so Napoli. Denn Schindler sei «viel weniger wettbewerbsfähig» als sein grösster Konkurrent Otis aus den USA.
Dieser habe derzeit eine Marge von 15,4 Prozent und könne mehr in Forschung, Expansion und Mitarbeiter investieren. «Wir wollen aufschliessen», sagte der CEO. Konkret strebt der Lifthersteller im laufenden Jahr eine Marge von 11 Prozent an. Das mittelfristige Ziel liegt bei 13 Prozent.
Auf Unterstützung durch Gründerfamilie angewiesen
Dass Schindler auch weiterhin auf die Unterstützung der Gründerfamilie zählen könne, sei derweil ein grosser Vorteil. «Die Familienmitglieder fühlen sich dem Konzern weiterhin sehr verbunden, und das ist entscheidend für seine Zukunft. Sie denken langfristig.» Die Gründerfamilie rund um Patron Alfred N. Schindler hält derzeit 69 Prozent der Stimmrechte und einen Aktienanteil von etwa 43 Prozent.
Wie lange Konzernchef Napoli selbst in der Doppelrolle als Verwaltungsratspräsident und CEO bleiben wolle, liess er offen. Auch ob Verwaltungsrat Tobias Staehelin potenziell in seine Fussstapfen als Chef treten könnte, kommentierte er nicht.