WWF

Schweiz hinkt beim Solarstrom deutlich hinterher

Laura Del Favero
Laura Del Favero

Bern,

Die Schweiz ist bei Solarenergie weit im Rückstand. WWF Schweiz fordert deshalb den Ausbau der Solarenergie – und zwar rasch.

Solarstrom
Die Schweiz hinkt beim Solarstrom deutlich hinterher. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • 2019 nutzte die Schweiz nur 3,87 Prozent ihres Solarstrom-Potenzials.
  • Geht das so weiter, wird das Potenzial erst in 262 Jahren ausgeschöpft sein.
  • WWF Schweiz fordert deshalb den sofortigen Ausbau der Solarenergie.

Die fossilen Energien sind für 80 Prozent der Schweizer Klimagase verantwortlich. Zu viel für die Schweiz. Sie versucht deshalb seit Jahren ihre Energiewirtschaft grüner zu machen. Das Ergebnis: ungenügend.

Allein im letzten Jahr nutzte die Schweiz lediglich 3,87 Prozent ihres Potenzials auf Dächern für Solarstrom. Das ist knapp 0,8 Prozent mehr als im Jahr 2017.

Potenzial erst in 262 Jahren ausgeschöpft

«Wir haben auf den Schweizer Dächern ein noch fast unangetastetes Potenzial, um den Ausstieg aus Erdöl und Erdgas zu ermöglichen», erklärt Myriam Planzer, Projektleiterin Energiewende beim WWF Schweiz. Nehme das Tempo bald nicht zu, werde die Schweiz ihr Potenzial für Solarstrom erst in 262 Jahren ausgeschöpft haben.

Solarstrom
WWF will künftig mehr Solarstrom-Anlagen auf Schweizer Dächern sehen. - Keystone

«Die guten Resultate einzelner Gemeinden bestätigen, dass es möglich ist, den Zubau der Solaranergie voranzutreiben», betont Planzer und verweist damit auf die Gemeinde Rennaz VD. In den letzten zwei Jahren habe sie ihre Ausnutzung um rund 9 Prozent verbessert.

Die weiteren Top 5 Aufsteiger-Gemeinden der Schweiz sind Mülligen AG (+ 9 %), Fürstenau GR (+ 8 %), Altishofen LU (+ 8 %) und Stetten AG (+ 7 %).

Schweizer erkennen Potenzial noch nicht

Brisant: 43 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer ist bisher nicht bekannt, dass sich die Solaranlage auf dem Dach für den Betrieb umweltfreundlicher Wärmetechnik nutzen lässt.

Der WWF Schweiz ruft deshalb die Entscheidungsträger der Gemeinden dazu auf, den Bau von Solaranlagen voranzutreiben. Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz bräuchten attraktive Bedingungen für Solaranlagen. «Wir fordern alle auf, sich jetzt an den Pioniergemeinden zu orientieren und mit dem Zubau vorwärts zu machen», appelliert Planzer zuletzt.

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