Schweizer Firmen investieren mehr in ausländische Töchter

Keystone-SDA
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Zürich,

Im Jahr 2023 haben Schweizer Unternehmen 49 Milliarden Franken in ihre Auslandstöchter investiert. 2022 hatten sie noch 71 Milliarden Franken abgezogen.

Schweizer Unternehmen
Im vergangenen Jahr investierten Schweizer Unternehmen insgesamt 49 Milliarden Franken in ihre Auslandstöchter. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Schweizer Unternehmen investierten im Jahr 2023 mehr in ihre Auslandstöchter.
  • Insgesamt handelt es sich um Investitionen von 49 Milliarden Franken.
  • Die Investitionstätigkeit wurde durch zwei gegensätzliche Entwicklungen geprägt.

Im Jahr 2023 investierten Schweizer Unternehmen erstmals seit 2018 mehr in ihre Auslandstöchter, als sie abzogen. Von 2019 bis 2022 hatten die Unternehmen mit Sitz in der Schweiz jeweils netto Mittel aus dem Ausland zurückgezogen.

Die Unternehmen investierten 2023 insgesamt 49 Milliarden Franken in ihre Auslandstöchter. Dies gab die Schweizerische Nationalbank (SNB) am Freitag bekannt. Zum Vergleich: 2022 hatten sie noch 71 Milliarden Franken abgezogen und 2021 sogar 111 Milliarden.

Die Investitionstätigkeit wurde laut dem SNB-Communiqué durch zwei gegensätzliche Entwicklungen geprägt. Industrie- und Dienstleistungsunternehmen investierten 2023 mit 92 Milliarden deutlich mehr im Ausland als im Vorjahr. Dies gilt ohne die ausländisch beherrschten Finanz- und Holdinggesellschaften.

Im Gegensatz dazu bauten ausländisch beherrschte Finanz- und Holdinggesellschaften ihre Direktinvestitionen im Ausland weiter ab, und zwar um 43 Milliarden.

Direktinvestitionen fliessen vor allem nach Europa

Dabei lag der regionale Schwerpunkt bei den schweizerischen Unternehmen auf Europa, wo sie 59 Milliarden Franken investierten.

Ausserhalb Europas flossen die schweizerischen Direktinvestitionen vorwiegend in die Vereinigten Staaten (15 Milliarden) sowie nach Asien (7 Milliarden). In Mittel- und Südamerika hingegen reduzierten im Inland ansässige Unternehmen ihre Direktinvestitionen (um 23 Milliarden).

Insgesamt betrug der Bestand an Direktinvestitionen im Ausland 1288 Milliarden Franken (2022: 1319 Milliarden). Dabei verfügten Finanz- und Holdinggesellschaften mit 37 Prozent über den grössten Kapitalbestand im Ausland.

Derweil zogen Investoren aus dem Ausland erneut Mittel aus der Schweiz ab. Das Minus fiel mit 49 Milliarden aber etwas geringer aus als 2022, als es bei 63 Milliarden Franken lag.

Seit 2018 Abflüsse von 560 Milliarden Franken

Dabei sahen Finanz- und Holdinggesellschaften (minus 40 Milliarden) die grössten Abflüsse. Dieser Trend lasse sich seit 2018 beobachten, heisst es in der Mitteilung. Zusammengerechnet lagen sie im Zeitraum 2018 bis 2023 somit bei 560 Milliarden Franken.

Aber auch aus Handels- und Industrieunternehmen zogen ausländische Investoren 2023 Mittel aus der Schweiz ab. Zuflüsse blieben laut SNB die Ausnahme. Sowohl die Versicherungsbranche als auch Transport- und Kommunikationsunternehmen verzeichneten diese.

Insgesamt lag der Bestand ausländischer Direktinvestitionen in der Schweiz im vergangenen Jahr bei 930 Milliarden. Davon mit 96 Prozent der Löwenanteil auf Beteiligungskapital. Die restlichen 4 Prozent entfielen auf Konzernkredite.

Schweizer Unternehmen kontrollierten 21'200 Auslandstöchter

Die von der SNB befragten Schweizer Unternehmen kontrollierten nach eigenen Angaben rund 21'200 Tochtergesellschaften im Ausland. In diesen beschäftigten sie gut 2,5 Millionen Personen, was etwas mehr als die 2,3 Millionen des Vorjahres ist. Der Umsatz wiederum sank auf 869 Milliarden Franken von 902 Milliarden im Jahr zuvor.

Die Konzerne sind auch im Inland bedeutende Arbeitgeber. Die Zahl der Beschäftigten stieg 2023 leicht auf 556'000.

Kommentare

User #3932 (nicht angemeldet)

Diese Formulierung des Titels wieder.... Da schaudert es einen doch, furchtbar.

User #3986 (nicht angemeldet)

Gehören zu den Schweizer "Firmen" auch die Pensionskassen usw dazu?

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