Schweizer haben im zweiten Lockdown viel weniger gespart

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Zürich,

Schweizer sparten im ersten Lockdown durchschnittlich bis zu 30 Prozent ihres Einkommens. Im zweiten Lockdown schwächte sich dieser Effekt jedoch ab.

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Coronavirus: Im zweiten Lockdown sparten die Schweizer weniger als im ersten Lockdown. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Während des ersten Lockdowns nahm der Konsum in der Schweiz stark ab.
  • Zeitweise legten Haushalte 30 Prozent ihres Einkommens auf die Seite.
  • Im zweiten Lockdown lag der Sparbetrag wegen weniger restriktiven Massnahmen tiefer.

Spare in der Zeit, so hast du in der Not: Das altbekannte Sprichwort kam bei Schweizern in der Coronakrise genau umgekehrt zum Tragen. Vor allem während des ersten Lockdowns wurde viel weniger konsumiert und daher Geld zur Seite gelegt. Im aktuellen, zweiten Lockdown hat sich dieser Effekt jedoch klar abgeschwächt.

«Die erzwungene Konsumpause mit geschlossenen Restaurants und Läden brachte den durchschnittlichen Haushalt dazu, im ersten Lockdown zusätzliche 3000 Franken auf die Seite zu legen», sagte Credit Suisse-Ökonom Claude Maurer, Mitautor des am Dienstag publizierten «Monitor Schweiz» zu den Medien.

30 Prozent des Einkommens gespart

Normalerweise würden Schweizer im Schnitt rund 15 Prozent ihres Einkommens freiwillig zur Seite legen. «Im ersten Lockdown waren es zeitweise 30 Prozent», so Maurer. Die vier Millionen Haushalte hätten in den drei Monaten Lockdown somit insgesamt ungefähr 12 Milliarden Franken zusätzlich gespart. Geholfen habe, dass viele Einkommen dank der Zahlungen der Arbeitslosenversicherung weniger stark gesunken seien als der Konsum.

Nach Öffnung der Läden und Restaurants im Sommer hätten die Konsumenten das gesparte Geld dann wieder rege ausgegeben. «Wir sahen nach Lockdown-Ende eine markante Zunahme der Wirtschaftsleistung», führte Maurer aus.

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Ein Supermarkt in der Schweiz ohne Besucher. - Keystone

Ganz anders sah es hingegen in der zweiten Welle aus. Hier lag der zusätzliche Sparbetrag laut den CS-Experten wegen der weniger restriktiven Massnahmen nur noch bei etwa 880 Franken pro Haushalt.

«Entsprechend ist das Polster für den Nachholkonsum deutlich dünner als in der ersten Welle», sagte Maurer. Konkret würden derzeit etwa 3,4 Milliarden auf den Konten der Schweizer liegen, die es auszugeben gelte. Dies, sobald etwa die Restaurants wieder aufgingen.

Schlechte Aussichten für Hotels und Gaststätten

Gerade die Gaststätten würden allerdings wohl noch längere Zeit mit den Folgen der Schliessungen zu kämpfen haben, so der Experte weiter. «Ein Restaurant wird gemäss unseren Berechnungen etwa 14 Wochen geöffnet haben müssen, um eine Woche Lockdown zu kompensieren.» Die Kunden würden die verpassten Restaurant-Besuche nämlich nur bedingt nachholen und nach Wiedereröffnung trotzdem nicht täglich ein Speiselokal besuchen.

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Geschlossene Restaurant-Plätze in der Luzerner Altstadt. (Archivbild) - Keystone

Schlecht sehe es auch für die Hotels aus. Diese waren während des Lockdowns zwar grösstenteils geöffnet, doch blieben die Gäste weg. Und im Sommer 2021, wenn die Schweizer vielleicht wieder nach Mallorca reisen dürfen, dann würden auch noch die Gäste fehlen, die im Winter zwangsweise im Inland ihre Ferien verbrachten.

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