Schweizer Importe aus Russland beschleunigen sich

Keystone-SDA
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Bern,

Im Januar sind Schweizer Importe aus Russland gegenüber dem Vormonat angestiegen. Grund dafür sind vor allem Goldkäufe.

Gold
Die Verfügung vom 10. Januar umfasst die Daten zu den Goldimporten durch die «vier grössten Empfänger in der Schweiz». - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweiz hat im Januar Waren im Wert von 319 Millionen Franken aus Russland importiert.
  • Dieser Wert ist rund ein Fünftel höher als noch im Vorjahresmonat.
  • Grund dafür sind vor allem Käufe von russischem Gold über Grossbritannien.

Die Schweizer Importe aus Russland sind im Januar gegenüber dem Vormonat um knapp ein Fünftel auf 319 Millionen Franken angestiegen. Das war grösstenteils auf Käufe von russischem Gold zurückzuführen, das über Grossbritannien transportiert wurde.

«Die Goldeinfuhren erfüllen die zum Zeitpunkt des Imports geltenden Auflagen», schrieb das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) am Dienstag in einer Medienmitteilung. Insgesamt kaufte die Schweiz 5,66 Tonnen des Edelmetalls, was einer Zunahme von 19,3 Prozent im Vergleich zum Dezember entspricht.

Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine vor fast einem Jahr hat der Bundesrat jedoch mehrere Handelsbeschränkungen gegen Moskau verhängt. Neben einer Preisobergrenze für russisches Rohöl und Erdölprodukte umfassen die Sanktionen unter anderem ein Embargo für die Einfuhr von Eisen- und Stahlerzeugnissen sowie von Gütern für die Luft- und Raumfahrtindustrie aus Russland. Betroffen sind auch militärische Ausrüstungsgüter.

Einfuhr von Gold aus Russland verboten

Seit dem 3. August 2022 ist zudem auch die direkte und indirekte Einfuhr von Gold aus Russland verboten. Denn der Bundesrat schloss sich dem Embargo für russische Goldexporte an, das am 21. Juli von der Europäischen Union verabschiedet worden war.

Diese Entscheidung hat gewisse Auswirkungen auf die Schweizer Wirtschaft, da nach Schätzungen des WWF die im Tessin und in der Westschweiz ansässigen Raffinerien – Argor Heraeus, Metalor, MKS Pamp und Valcambi – bis zu 70 Prozent des weltweit geförderten Goldes verarbeiten. Die Schweiz ist zudem eine wichtige Drehscheibe für den Handel mit Edelmetallen.

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Die Schweiz will die Transparenz und Rückverfolgbarkeit im internationalen Goldhandel verbessern. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/MARTIN RUETSCHI

Doch wie konnte es sein, dass im Januar noch russisches Gold in die Schweiz gelangte? Entscheidend sei die Tatsache, dass das besagte Gold nicht nach dem 4. August 2022 aus Russland exportiert wurde, erläuterte das BAZG in einer Antwort an die Nachrichtenagentur AWP. «Zudem wurde das Gold aus dem Vereinigten Königreich in die Schweiz importiert und nicht direkt aus Russland.»

Gold nicht von Sanktionen betroffen

Bei der NGO Swissaid ist man der Ansicht, dass «dieses Gold offensichtlich seit langem in Tresoren in London oder in freien Lagern gelagert wird und daher nicht von den Sanktionen betroffen ist». Es handle sich wahrscheinlich um Gold russischer Herkunft, das vor den Sanktionen oder sogar vor dem Krieg exportiert wurde, sagte die Medienstelle der NGO auf Anfrage.

«Unsere Sorge gilt eher den indirekten Importen von russischem Gold, insbesondere jenen, die über die Vereinigten Arabischen Emirate laufen.» Das Gold werde dort eingeschmolzen und weiterverarbeitet, bevor es an verschiedene Orte auf der Welt geschickt werde, unter anderem in die Schweiz, wo es eine neue Herkunft habe. Laut Swissaid ist es «unmöglich, die Herkunft des Goldes wirklich zurückzuverfolgen».

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