Bricht die Krise aus, sind die wenigsten Privatbanken hierzulande gewappnet. Schuld ist das vernachlässigte Risikomanagement.
Die Fassade der Privatbank Julius Bär.
Die Fassade der Privatbank Julius Bär. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Schweizer Privatbanken sind offenbar schlecht auf eine Finanzkrise vorbereitet.
  • Auch grösseren Banken haben mit Kostenproblemen zu kämpfen.
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Im Falle eines Finanzmarkteinbruchs könnte ein wesentlicher Teil der Schweizer Privatbanken verschwinden, weil sie ein Kostenproblem haben. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Beratungsunternehmens KPMG und der Universität St. Gallen.

Per Ende Juni 2018 waren noch 107 Privatbanken in der Schweiz aktiv. Diese Zahl ist damit schon seit 2010 um rund ein Drittel zurückgegangen. Vor allem kleine Häuser verschwanden. Aber auch die grossen Häuser hätten weiterhin ein Kostenproblem, betonten die Autoren der Studie am Donnerstag vor den Medien.

Generell hätte sich der gute Geschäftsgang im letzten Jahr «deutlicher in den Gewinnzahlen niederschlagen sollen», sagte Christian Hintermann von KMPG. Bei vielen Banken stiegen die operativen Kosten analog zu den Erträgen.

Risikoplanung ausser Acht gelassen

«Das ist ein beunruhigendes Indiz dafür, dass die Kostenkontrolle vernachlässigt wurde», so der Experte. Die eigentlichen Probleme wurden somit nur auf die lange Bank geschoben. Bei Rückschlägen auf den Finanzmärkten dürfte sich dies umgehend rächen.

Im vergangenen Jahr erzielten die Schweizer Privatbanken 2017 einen im Vergleich zum Vorjahr knapp 19 Prozent höheren Reingewinn. Die verwalteten Vermögen stiegen derweil um 7,8 Prozent auf über 2'600 Milliarden Franken. «Die bessere Situation vieler Institute ist aber grösstenteils auf die erfreuliche Entwicklung an den Finanzmärkten zurückzuführen», sagte Hintermann.

Trotz dieser Steigung verlieren die Schweizer Privatbanken laut der Studie stetig Marktanteile. Ausländische Finanzplätze verzeichneten ein rascheres Wachstum bei den verwalteten Vermögen.

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