Schweizer Stellenvermittler erleiden Taucher im 2024
Die jüngste wirtschaftliche Abkühlung hat auch den Schweizer Arbeitsmarkt beeinflusst.
Die jüngste Konjunkturabkühlung schlägt auf den Schweizer Arbeitsmarkt durch. Die Vermittlung von Feststellen und Temporärarbeitskräften ist im vergangenen Jahr eingeknickt.
Im Feststellengeschäft sind die Umsätze der Personaldienstleister im Vergleich zum Vorjahr um fast ein Fünftel gefallen. Das sei der tiefste Stand seit Erscheinen des Swiss Staffingindex, teilte der Verband der Personalvermittler Swissstaffing am Donnerstag mit.
Die Talfahrt halte mittlerweile seit neun Quartalen an. Auch die Einsatzstunden der Temporärarbeiter fielen im vergangenen Jahr um 4,7 Prozent. Damit sei das Temporärgeschäft erstmals seit 30 Jahren das zweite Jahr in Folge geschrumpft, schreibt der Verband.
Auswirkungen auf Unternehmen und Personalvermittler
Angesichts unsicherer Zukunftsaussichten seien Unternehmen bei der Schaffung neuer Stellen zurückhaltend. Externes Personal werde häufiger durch Partnerschaften mit ausgewählten Personaldienstleistern rekrutiert und Temporärarbeiter würden rascher in die Stammbelegschaft aufgenommen.
«Diese Marktsituation fordert die Personaldienstleister wirtschaftlich und strategisch», so der Verband. Bereits im Jahr 2023 hatte das Temporärstellengeschäft gelitten.
Der Grund damals war allerdings ein ganz anderer: Der Rückgang 2023 war laut dem Verband einem historisch hohen Arbeitskräftemangel geschuldet. Der Spardruck der Unternehmen beschleunige auch den Strukturwandel in der Branche.
Künstliche Intelligenz und die Zukunft des Arbeitsmarktes
Mit künstlicher Intelligenz (KI) würden Unternehmen ihre Personalabteilung effizienter machen und Temporärarbeiter rascher in ihr Stammpersonal aufnehmen.
Der Ausblick für das neue Jahr 2025 bleibt verhalten. Eine Umfrage des Marktforschungsinstitut GFS-Zürich im Auftrag von Swissstaffing zeige, dass 40 Prozent der Firmenchefs nach zwei Jahren mit rückläufigem Geschäft mit einer Stagnation rechnen würden.
Knapp ein Viertel erwarte sogar weitere Verluste. Immerhin würden 33 Prozent für 2025 ein moderates Marktwachstum erwarten. Swissstaffing vertritt die Anliegen von 480 Schweizer Personaldienstleistern.