Schweizerische Bundesbahnen und Postauto fordern Kurzarbeit
SBB und Postauto gehen rechtliche Wege. Sie fordern auch für öffentliche Transportbetriebe das Recht auf Kurzarbeitsentschädigung.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Schweizer ÖV wird mit einem Millionen-Hilfspaket unterstützt.
- Trotzdem verlangen SBB und Postauto Kurzarbeitsentschädigung.
Leere Züge, stillstehende Seilbahnen, verlassene Bahnhöfe. Der Lockdown hat den öffentlichen Verkehr in der Schweiz praktisch zum Erliegen gebracht.
Wochen danach rollt der Verkehr zwar wieder an. Doch noch meiden viele Reisende den öffentlichen Verkehr. Für die Schweizerische Bundesbahnen (SBB) und Postauto schwere Zeiten. Sie plagen Geldsorgen.
ÖV wird mit Millionen unterstützt
Der Bundesrat verabschiedete deshalb vor zwei Wochen ein Millionen-schweres Corona-Hilfspaket. Doch das ist den beiden wichtigsten ÖV-Betrieben zu wenig. Sie fordern das Recht auf Kurzarbeit.
«Wir haben im Moment die Situation, dass der politische Entscheid noch nicht vorliegt», sagte Mediensprecher Urs Bloch gegenüber «SRF». Aus diesem Grund gehe Postauto diesen Weg und fechte diesen Entscheid des Kantons Bern in Bezug auf die Kurzarbeit an.
Postauto hatte für Fahrerinnen und Fahrer sowie Fahrausweiskontrolleure Kurzarbeitsentschädigung beantragt. Im Frühjahr hiess es bei Postauto, die Kurzarbeitsentschädigung sei für mehrere hundert Personen beantragt worden.
Einsprache der SBB abgelehnt
Auch die SBB erhob bereits Einsprache. Sie hatten im April für einige Betriebsbereiche von Personenverkehr und Infrastruktur sowie für Teile von SBB Cargo Kurzarbeit beantragt. Ende Juni fiel der ablehnende Entscheid.
Aus Sicht der SBB braucht es eine rechtliche Klärung, ob sie in eigenwirtschaftlichen Bereichen nicht doch bezugsberechtigt sei. Für SBB Cargo wurde die Kurzarbeitsentschädigung bewilligt.