SGB warnt Nationalbank vor weiteren Deviseninterventionen
Der Schweizerische Gewerkschaftsbund warnt die Nationalbank, den Franken nicht weiter aufwerten zu lassen.
Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) nimmt die Zinspause in der Schweiz mit Wohlwollen zur Kenntnis. Sorge bereitet dem Gewerkschaftsbund aber, dass die Schweizerischen Nationalbank (SNB) mit dem Gedanken spielt, den Franken über Devisenverkäufe weiter aufwerten zu lassen.
Weitere Deviseninterventionen wären gefährlich, warnte der SGB am Donnerstag in einem Communiqué. Denn der Franken sei überbewertet. Laut dem Gewerkschaftsbund dürfte der faire Franken-Euro-Kurs im Bereich von 1,10 bis 1,20 liegen. Zuletzt kostete der Euro knapp 96 Rappen.
«Sinnvolle» Zinsentscheidung
Als Beleg für diese Aussage ziehen die Gewerkschafter die internationalen Preisvergleiche des Bundesamts für Statistik heran. Der von der SNB berechnete «reale» Wechselkurs hingegen sei ungeeignet für die Beurteilung, ob der Franken über- oder unterbewertet sei.
Die Entscheidung der SNB, die Zinsen nicht weiter zu erhöhen, sei derweil «sinnvoll». Denn zuletzt sei die Teuerung in der Schweiz gesunken und eine weitere Zinserhöhung könne die Mieten zusätzlich in die Höhe treiben. Gleichzeitig habe sich die Konjunktur im Ausland etwas abgekühlt.