Der Technologiekonzern Siemens möchte während der Corona-Krise in Deutschland keine Stellen abbauen. Dank Kurzarbeit ist dies auch möglich.
Siemens
Das Siemens-Logo. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Siemens plant in Deutschland, keine Stellen abbauen zu müssen.
  • Dem Unternehmen ist dies dank Kurzarbeit und anderen Massnahmen möglich.
  • In anderen Ländern ohne ähnliche Massnahmen müssen stellen abgebaut werden.
Ad

Siemens kommt in der Coronakrise nach den Worten von Vorstandschef Joe Kaeser dank Kurzarbeit und anderer Massnahmen in Deutschland ohne Stellenstreichungen aus. «Wir planen keinen Arbeitsplatzabbau wegen Corona», sagte Kaeser der «Süddeutschen Zeitung» (Donnerstagausgabe). «Dazu stehe ich.»

Siemens könne auf kurzfristige Beschäftigungsschwankungen mit Kurzarbeit, Arbeitszeitkonten oder kürzeren Arbeitszeiten reagieren. Das sei in Ländern wie den USA anders, wo es diese Möglichkeiten nicht gebe. «Dort müssen auch wir Stellen reduzieren.»

Siemens-Aktionäre stimmen ab

Die Aktionäre von Siemens stimmen am Donnerstag (9. Juli) auf einer ausserordentlichen Hauptversammlung über die Abspaltung der Energietechnik-Sparte Siemens Energy ab, die im September an die Börse gebracht werden soll.

Siemens Energy, die bisher den grössten Teil ihres Geschäfts mit Gas- und Kohlekraftwerken macht, soll zum Motor der Energiewende werden und langfristig auf erneuerbare Energien wie Windkraft und Wasserstoff setzen. «Es würde mich nicht wundern, wenn der Aufsichtsrat von Siemens Energy den Vorstand bittet, zügig eines interessensgerechten Plan für den Ausstieg aus der Kohle vorzulegen», sagte Kaeser. Der scheidende Siemens-Chef wird spätestens zum Börsengang Chef de Aufsichtsrats von Siemens Energy.

Siemens Gamesa Renewable Energy
Eine Windturbine von Siemens Gamesa renewable energy. - Siemens Gamesa

Zu dem Energietechnik-Konzern gehört auch die Mehrheit am Windanlagenbauer Siemens Gamesa, der in diesem Jahr rote Zahlen schreibt. Er hatte sich im Juni von Vorstandschef Markus Tacke getrennt.

«Ich war unzufrieden mit der Häufigkeit von Gewinnwarnungen, weil man der Sache ganz offensichtlich nicht auf den Grund gegangen war», sagte Kaeser. Pannen könnten passieren. «Wenn sich die Gründe aber häufen, ist das irgendwann nicht mehr hinnehmbar. Da geht es auch um Glaubwürdigkeit.»

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

EnergySiemens