Zwar habe Bombardier momentan finanzielle Schwierigkeiten, trotzdem habe Alstom die Bedeutung der Fusion mit Bombardier unterstreichen wollen.
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Das Logo des Zug-Giganten Alstom. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Zughersteller Alstom übernimmt die Zug-Sparte des Unternehmens Bombardier.
  • Alstoms Konzernchef Henri Poupart-Lafarge meint, die beiden Firmen würden sich ergänzen.
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Der französische Zughersteller Alstom hat die Bedeutung der geplanten Übernahme der Zugsparte des kanadischen Bombardier-Konzerns hervorgehoben. Bombardier habe jahrzehntelange Erfahrung und sei ebenfalls ein globaler Player, sagte Konzernchef Henri Poupart-Lafarge bei der Hauptversammlung am Mittwoch in Saint-Ouen. Die beiden Konzerne würde sich mit Blick auf Produkte komplementieren.

Man sei sich bewusst, dass es bei Bombardier derzeit betriebliche Schwierigkeiten gebe, sei aber überzeugt davon, dies meistern zu können. Derzeit untersuchen EU-Wettbewerbshüter die geplante Übernahme der Zugsparte des kanadischen Bombardier-Konzerns.

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Auch der SBB-Doppelstockzug FV-Dosto wurde von Bombardier hergestellt. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/WALTER BIERI

Bis Mitte Juli soll eine Entscheidung fallen. Die Wettbewerbshüter können dann auch noch eine vertiefte Prüfung anordnen. Wenn alles glatt läuft, solle das Geschäft im ersten Halbjahr 2021 abgeschlossen sein, so Poupart-Lafarge. Die Übernahme werde das Profil von Alstom stärken und sei strategisch sinnvoll. Coronabedingt fand die Hauptversammlung hinter verschlossenen Türen statt, Aktionäre konnten via Internet abstimmen.

Gescheiterte Fusion mit Siemens

Die Fusion ist brisant: Alstom war erst wegen Bedenken der EU-Wettbewerbshüter mit dem Versuch gescheitert, mit der Zugsparte von Siemens zu fusionieren. Frankreichs Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire pocht darauf, europäische Spitzenreiter bilden zu können, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. Bombardier hat in Deutschland mehrere Standorte, Alstom betreibt sein grösstes Werk im niedersächsischen Salzgitter. Beide Unternehmen beschäftigen nach früheren Angaben in der Bundesrepublik zusammen mehr als 9000 Mitarbeiter.

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