Signa-Tochter stellt weitere Insolvenzanträge in Aussicht
Eine weitere Signa-Tochter stellt Insolvenzanträge in Aussicht. Signa Retail Selection, die Globus mitbesitzt, wurde abgekoppelt.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine weitere Signa-Tochter könnte Insolvenz beantragen.
- Der Konzern des Investors René Benko ist stark angeschlagen.
- Die Globus-Mitbesitzerin wurde vom Mutterkonzern abgekoppelt.
Im angeschlagenen Immobilien- und Handelskonzern Signa des österreichischen Investors René Benko zeichnen sich weitere Insolvenzen ab. Das geht aus einer Mitteilung der Signa Development Finance in Luxemburg hervor. «Antrag auf Eröffnung von Insolvenzverfahren für Konzerngesellschaften der Signa Development Gruppe überwiegend wahrscheinlich», teilte sie am Freitagabend mit.
Bei der Signa Development Selection AG handelt es sich um eines der wichtigsten Unternehmen der Gruppe. Es investierte laut Webseite in Immobilienentwicklungsprojekte «in guten Lagen, abseits von Premium-Innenstadtlagen». Die Bilanzsumme wird auf der Webseite mit 4,6 Milliarden Euro angegeben. Die Signa Holding und einige kleinere Tochtergesellschaften hatten bereits Insolvenz beantragt.
Die Signa Development Finance sei Emittentin einer 300 Millionen Euro-Anleihe, teilte sie mit. Die Signa Development Selection AG sei Garantiegeberin der Anleihe. Aufgrund der Liquiditätssituation der Signa Development Selection AG sowie ihrer Konzerngesellschaften erscheine es «gegenwärtig überwiegend wahrscheinlich», dass die Emittentin, Signa Development und weitere Gesellschaften der Signa Development Gruppe «in sehr naher Zukunft einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen werden.»
Die Globus-Mitbesitzerin, die Schweizer Signa Retail Selection AG, hatte am Mittwoch die provisorische Nachlassstundung bewilligt bekommen. Dies teilte das Nachlassgericht des Bezirksgerichts Zürich im Schweizerischen Handelsamtsblatt mit.
Mit der Nachlassstundung solle verhindert werden, dass die schweizerische Signa Retail Selection in Abhängigkeit des Insolvenzverfahrens der österreichischen Muttergesellschaft gerate, hatte die Firma vor über einer Woche mitgeteilt. Das Unternehmen werde von der Muttergesellschaft abgekoppelt und geordnet liquidiert.