SIX-Chef: Schweiz ist auch vom Stellenabbau betroffen

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Zürich,

Die SIX plant ein dreijähriges Wachstums- und Sparprogramm, das 150 Stellen, auch in der Schweiz, umfasst.

Prognose
SIX-Chef Bjørn Sibbern: «Der Abbau betrifft alle Geschäftsbereiche und Funktionen. Einen Teil wollen wir durch natürliche Fluktuation und Frühpensionierungen erreichen.» (Archivbild) - Keystone

Die Börsenbetreiberin SIX hat sich ein dreijähriges Wachstums- und Sparprogramm aufgelegt. Gruppenweit fallen im laufenden Jahr bis zu 150 Stellen weg – auch in der Schweiz. Dies sagte SIX-Chef Bjørn Sibbern im Interview mit der Nachrichtenagentur AWP.

«Der Abbau betrifft alle Geschäftsbereiche und Funktionen. Einen Teil wollen wir durch natürliche Fluktuation und Frühpensionierungen erreichen», sagte Sibbern. Wie viele Schweizer Mitarbeiter betroffen sein werden, könne er heute nicht sagen. Auch die Frage, ob es 2026 und 2027 zu einem weiteren Stellenabbau kommen wird, liess er unbeantwortet.

«Die Einsparungen betreffen aber nicht nur das Personal, sondern beispielsweise auch externe Dienstleister», sagte der SIX-CEO weiter. «Auch die Überarbeitung unseres Angebotsportfolios wird Einsparungen mit sich bringen.»

SIX strebt bis 2027 Ertragswachstum

Bis Ende 2027 strebt die SIX ein Ertragswachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich an. Die Marge beim Betriebsgewinn EBITDA soll sich von 28 Prozent im Jahr 2024 auf über 40 Prozent verbessern. Ausserdem will die SIX ihre Kostenbasis in den nächsten drei Jahren um mehr als 120 Millionen Franken senken. Der Betriebsaufwand lag im vergangenen Jahr bei 1,14 Milliarden (+4,1 Prozent).

Ende 2024 arbeiteten rund 4430 Menschen für die SIX, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Geschäftsbericht hervorgeht. Rund 2310 davon sind in der Schweiz (52 Prozent) und rund 1020 in Spanien (23 Prozent). Der Rest sitzt unter anderem in Polen, Indien, Frankreich oder Grossbritannien.

Am Heimmarkt Schweiz ging die Zahl im vergangenen Jahr um 1,4 Prozent zurück, in Spanien legte sie hingegen um 9,6 Prozent zu. Gruppenweit arbeiteten 6,5 Prozent mehr Menschen für die SIX als noch Ende 2023. Die Schweizer hatten im Sommer 2020 die spanische Börse BME für rund 2,6 Milliarden Euro gekauft.

SIX plant Preisänderungen und Portfolioüberprüfung

Teil des am Morgen vorgestellten Plans ist es auch, an den Preisen für die Dienstleistungen zu schrauben, welche die SIX ihren Kunden, den Banken – welche gleichzeitig auch die Besitzer sind – anbietet. «Wir wollen Geld und Ressourcen vermehrt dort konzentrieren, wo wir Wachstumschancen sehen», sagte Sibbern. «Basis dafür bildet die Überprüfung unseres Angebotsportfolios, inklusive unserer Preispolitik.»

Neben dem organischen Wachstum will die Gruppe aber auch weiterhin anorganisch wachsen: «Wir hoffen in den nächsten zwei bis drei Jahren ein bis zwei Akquisitionen zu tätigen», sagte der SIX-Chef. Ein gutes Beispiel sei die Übernahme der Aquis Exchange, dessen Abschluss im zweiten Quartal erwartet wird.

Die 2012 gegründete Aquis mit Hauptsitz in London und einem EU-Standort in Paris hat vier Geschäftsbereiche. Das Unternehmen betreibt unter anderem ein MTF für Aktien in 16 europäischen Märkten. MTF-Handelssysteme sind im Vergleich zu Börsen weniger streng reguliert.

Akquisition auch im Datenbereich oder Nachhandelsbereich vorstellbar

Eine Akquisition sei auch im Datenbereich oder im Nachhandelsbereich vorstellbar, sagte Sibbern. Derweil bekennt sich die SIX weiterhin zu ihrer Beteiligung an dem französische Zahlungsverkehrsanbieter Worldline.

«Worldline ist ein strategisches Investment, und wir haben eine Partnerschaft mit Worldline, die funktioniert», sagte Sibbern auf die Frage, ob die Börsengruppe an Ihrem 10,5-Prozent-Anteil festhalten wolle.

Der Aktienkurs des französischen Unternehmens ist in den vergangenen Jahren massiv eingebrochen. 2024 musste die SIX deshalb auf ihr Beteiligung eine Wertberichtigung von 168 Millionen Franken vornehmen, nachdem es 2023 bereits rund 860 Millionen waren.

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