SNB-Arbeitspapier stellt Covid-19-Kreditprogramm gute Noten aus
Das Corona-Kreditprogramm des Bundes hat seine Ziele erreicht. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung der Schweizerischen Nationalbank (SNB).
Das Wichtigste in Kürze
- Das Corona-Kreditprogramm des Bundes hat seine Ziele erreicht.
- Die Kredite stiessen auf ein grosses Echo bei den Firmen.
- Rund jedes fünfte Unternehmen griff bei den verbürgten Krediten zu.
Das Corona-Kreditprogramm des Bundes hat seine Ziele erreicht. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Demnach erreichte das Programm die gewünschten Unternehmen, ohne vermehrt sogenannte Zombie-Firmen anzulocken.
Zu den Zombie-Firmen zählen die SNB-Ökonomen jene Unternehmen, die eine tiefe Profitabilität aufweisen und hoch verschuldet sind, wie sie in einem am Dienstag veröffentlichten Arbeitspapier schreiben. Helfen Stützungsprogramme des Bundes solchen Firmen zu überleben, kann das unerwünschte Folgen haben: Denn diese Unternehmen binden Ressourcen, die besser für produktivere Aktivitäten genutzt werden können.
Das Kreditprogramm des Bundes hatte entsprechende Befürchtungen geweckt: Unternehmen erhielten im Zuge der ersten Corona-Welle im Frühling vereinfachten Zugang zu Krediten, denn der Bund bürgte. Doch die SNB gibt nun Entwarnung: Sie fand in ihrer Analyse keine Hinweise darauf, dass Zombie-Firmen häufiger vom Programm Gebrauch machten als andere Firmen. Allerdings dürften die Resultate auch darauf hindeuten, dass Zombie-Firmen ohnehin nicht so verbreitet seien in der Schweiz, heisst es in der Studie weiter.
Programm stiess auf grosses Echo
Die verbürgten Kredite nahmen vor allem Firmen in Anspruch, die erstens vom Lockdown stark getroffen wurden oder in einer Region mit hohen Fallzahlen aktiv sind und zweitens über weniger flüssige Mittel verfügten. Das Programm habe zudem auch junge und kleine Firmen erreicht, die den finanziellen Folgen der Pandemie stärker ausgeliefert waren.
Das deute darauf hin, dass das Programm im Hinblick auf seine Ziele erfolgreich gewesen sei, so die SNB-Ökonomen. Es habe Firmen erreicht, für die der Zugang zu externen Finanzierungsmöglichkeiten typischerweise herausfordernder sei - insbesondere in einer Krise.
Insgesamt wurden rund 17,3 Milliarden Franken in Anspruch genommen. Rund jedes fünfte Unternehmen griff bei den verbürgten Krediten zu, wie die Studie weiter festhält. Das sei sogar noch beeindruckender, wenn man bedenke, dass etwa 60 Prozent aller kleinen und mittleren Unternehmen vor der Krise schuldenfrei gewesen seien, hielten die Autoren fest. Für ihre Untersuchung nutzten sie Daten des Handelsregisters und der Janus-Datenbank, in der die Covid-19-Kredite verzeichnet sind.