So tickt Klimaaktivistin Greta Thunberg
Das Wichtigste in Kürze
- Noch bis Freitag ist Klimaaktivistin Great Thunberg am Weltwirtschaftsforum WEF.
- Sie hat den Schülerstreik fürs Klima ins Leben gerufen.
«Einige Menschen sagen, dass wir nicht genug tun, um den Klimawandel zu bekämpfen. Das stimmt nicht. Um nicht genug zu tun, muss man etwas tun. Doch eigentlich machen wird überhaupt nichts.»
Das sagt kein linker Politiker, sondern die 16-jährige Klimaaktivistin Greta Thunberg. Sie ist bis Freitag am Weltwirtschaftsforum WEF, wo sie der Weltelite ins Gewissen reden will. «Ich erwarte nichts und hoffe viel», sagte sie gestern den Medien.
Richtig berühmt geworden ist Thunberg durch die Klimakonferenz in Polen vergangenen Dezember. Dort hielt sie der Politik während einer Rede den Spiegel vor. Ihre Rede wurde hundertausendfach geteilt.
Angefangen hat alles vergangenen Sommer, als Thunberg vor dem Parlament in Stockholm fürs Klima streikte. Zwei Wochen lang. Daraus ist mittlerweile eine Bewegung geworden, die auch in der Schweiz angekommen ist. Letzten Freitag gingen hierzulande 22'000 Schüler auf die Strasse.
Die Klimaaktivistin hat das Asperger-Syndrom. Das helfe ihr bei ihrem Protest, sagte sie einst. «Für mich ist die Welt nur schwarz oder weiss. Es gibt nur nachhaltig oder nicht nachhaltig.»
Zug statt Flieger
Heisst dann auch: Thunberg ist konsequent. Während die WEF-Teilnehmer mit dem Flugzeug die Schweiz reisen, nahm die Klimaaktivistin den Zug. Über 30 Stunden Fahrt hat sie dafür auf sich genommen. Für einen Weg, versteht sich.
Begleitet wird sie von ihrem Vater. Er ernährt sich vegan, wie die ganze Familie auch. Die Thunbergs fliegen nicht mehr und schränkt ihren Konsum ein. Nicht weil die Eltern das so entschieden, sondern die Tochter. Kaufen Mama und Papa unnützes Zeugs, wird Greta hässig.
In Davos haben Vater und Tochter Thunberg nicht im Hotel, sondern in einem Zelt übernachtet. Bei minus 16 Grad. «Wir haben ja warme Schlafsäcke dabei», erklärt die Klimaaktivistin pragmatisch.
Heute nimmt die 16-Jährige an einer Podiumsdiskussion teil. Morgen wird dann protestiert. So wie jeden Freitag.