So wichtig sind die USA für die Schweizer Wirtschaft

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Zürich,

Die weltgrösste Wirtschaft und der wichtige Schweizer Handelspartner steht auch nach dem Wahlsieg von Joe Biden vor gewaltigen Herausforderungen.

USA Handel
Die USA sind nach Deutschland der zweitwichtigste Handelspartner für die Schweiz. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA sind der zweitwichtigste Handelspartner der Schweiz.
  • Auch nach der Wahl von Joe Biden bleiben die Herausforderungen für die Handelsbeziehung.

Der Sieg Joe Bidens bei der US-Präsidentenwahl hat einen tagelangen Wahlkrimi beendet. Der Ausgang der Wahl hat aber wenig verändert: Die weltgrösste Wirtschaft und der wichtige Schweizer Handelspartner steht vor gewaltigen Herausforderungen.

Die Corona-Pandemie ist ausser Kontrolle geraten und die wirtschaftliche Erholung verläuft nur schleppend. Auf der Wirtschaft lastet eine hohe Arbeitslosigkeit, während gleichzeitig die Verschuldung mit nie da gewesener Dynamik wächst.

Gleichzeitig dürfte Joe Biden im Kongress mit einer republikanischen Mehrheit im Senat konfrontiert sein. Dieser kann nicht nur sämtliche Reform-Vorhaben Bidens, sondern auch die Besetzung von Minister- und Richterposten blockieren.

USA zweitwichtigster Handelspartner der Schweiz

Die Vereinigten Staaten sind nach Deutschland der zweitwichtigste Handelspartner der Eidgenossenschaft. 2019 exportierte die Schweiz Waren im Wert von 43,6 Milliarden Franken in die USA. Umgekehrt importierte sie Güter im Wert von rund 18,7 Milliarden Franken.

psychotrope substanz
In der Schweiz werden Medikamente mit psychotropen Substanzen die am meisten verschrieben. - Keystone

Dabei spielen vor allem die Pharmaexporte eine wichtige Rolle. Die Nachfrage nach Schweizer Pharmaprodukten aus den USA zeigte sich in den vergangenen 20 Jahren sehr dynamisch. Mit einem Exportanteil von 24 Prozent sind die USA das wichtigste Abnehmerland für die Branche, mit Branchengrössen wie Roche und Novartis.

Der grosse Absatzerfolg von Schweizer Produkten in Nordamerika sorgte auch schon für diplomatische Verstimmungen. So setzten die USA die Schweiz im Januar auf eine Beobachtungs-Liste möglicher Währungsmanipulatoren.

Handelsüberschuss zu gross

Ein Kriterium ist der Aussenhandelsüberschuss zwischen zwei Ländern - der aus US-Perspektive die Schwelle von 20 Milliarden US-Dollar nicht übertreffen darf. Mit einem Überschuss von mehr als 27 Milliarden Franken zugunsten der Schweiz war dieser Wert für die Amerikaner zu hoch.

Doch nicht nur bei den Waren, auch bei den Dienstleistungen sind die USA ein wichtiger Partner. 2019 belief sich das Dienstleistungshandelsvolumen zwischen beiden Ländern gemäss US-Angaben auf insgesamt 71,8 Milliarden US-Dollar.

Dabei entfielen 46,8 Milliarden Dollar auf US-Exporte in die Schweiz; US-Importe aus der Schweiz machten 25 Milliarden aus. Die kleine Schweiz ist damit immerhin der sechstwichtigste Dienstleistungshandelspartner der grossen USA - ein doch beachtlicher Wert.

Schweizer Firmen schaffen viele Jobs in den Staaten

Schweizer Firmen exportieren nicht nur viele Güter oder Dienstleistungen in die USA, sie schaffen dort auch viele Jobs. Rund 500 Schweizer Unternehmen sind in den Vereinigten Staaten niedergelassen und bieten Amerikanern rund 333'000 direkte Arbeitsplätze.

Ein bekanntes Beispiel ist die Firma Stadler Rail aus dem thurgauischen Bussnang. Firmenpatron Peter Spuhler begab sich 2017 höchstpersönlich in die Mormonen-Stadt Salt Lake City, um dem Spatenstich für ein Stadler-Zugwerk in Utah beizuwohnen.

stadler rail
Der Zugbauer Stadler liefert auch Bahntechnik. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

Inzwischen bildet Stadler Rail in den USA - angelehnt an das Schweizer Berufsbildungssystem - gar Lehrlinge aus. Partner hierfür ist das örtliche Community College von Salt Lake City.

Die fast 1'000 US-Unternehmen in der Schweiz beschäftigten umgekehrt knapp 90'000 Arbeitnehmende. Prominentes Beispiel ist der Computerkonzern Google, mit seinem Standort in Zürich. Er ist seit über 15 Jahren in der Limmatstadt mit lokalen Angestellten vertreten, die sich «Zooglers» nennen.

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