US-Wahlen: Biden hält erste Rede als gewählter Präsident

Redaktion
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USA,

Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat bei der US-Wahl nach übereinstimmenden Prognosen von Medien im Schlüsselstaat Pennsylvania gesiegt.

President-elect Biden victory speech
Joe Biden hält seine Siegesrede in Wilmington, Delaware. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Joe Biden hat die Wahl in den USA gewonnen.
  • Der Demokrat hat die Schwelle von 270 Wahlmännern überschritten.
  • Im Nau.ch-Ticker finden Sie die wichtigsten Ergebnisse und Ereignisse rund um die Wahl.

03.00: Biden beendet seine Rede. Kamala Harris und ihre Familien betreten die Bühne und feiern gemeinsam mit den Fans. Über dem Chase Center explodiert Feuerwerk, Biden umarmt seine Familie.

President-elect Biden victory speech
Joe Biden, Kamala Harris und ihre Familien freuen sich über den Wahlsieg. - keystone

02.40: Nun betritt Joe Biden die Bühne. Er wird von den Anhängern vor Ort frenetisch empfangen. Auch er bedankt sich bei den Wählern. «Ich werde hart dafür arbeiten, unser Land wieder respektabel in der Welt zu machen.»

Er wendet sich auch die Trump-Wähler. «Ich verstehe eure Enttäuschung. Aber nun müsse man zusammenarbeiten. Denn nun sei die Zeit zur Heilung Amerikas gekommen.»

President-elect Biden victory speech
Joe Biden und Kamala Harris stehen zum ersten Mal seit der Wahl gemeinsam auf der Bühne. - keystone

02:30: Zuerst betritt Kamal Harris, die gewählte Vize-Präsidentin, die Bühne. Sie bedankt sich bei den Wählern. «Ihr habt Hoffnung gewählt. Wissenschaft. Wahrheit. Ihr habt Joe Biden gewählt.»

President-elect Biden victory speech
Die gewählte Vize-Präsidentin hält ihre Siegesrede in Wilmington, Delaware. - keystone

Jetzt beginne die harte, aber notwendige Arbeit, die Pandemie zu besiegen, die Wirtschaft zu heilen und das Land zu vereinen. Der Weg werde nicht einfach. Aber das Land sei bereit, und so auch sie selbst und Joe Biden.

02.00: Joe Biden und Kamala Harris treten zum ersten Mal als gewählter Präsident und gewählte Vize-Präsidentin vors Volk. In Wilmington (Delaware), Bidens Heimatstadt, haben sich Tausende Anhänger versammelt, um der Rede - corona-bedingt in Autos - zu lauschen.

Election 2020 Biden
Die Fans von Joe Biden warten im Auto auf die erste Rede des gewählten Präsidenten. - keystone

23.57: Nicht nur Biden-Anhänger feiern auf den Strassen Amerikas. Auch Trump-Anhänger haben sich versammelt, etwa in Phoenix, Arizona, um für Donald Trump zu demonstrieren.

23.07: Donald Trump gibt keine Ruhe: Erneut tweetete er - in Grossbuchstaben - dass die Wahl gestohlen wurde. «Schlechte Dinge sind passiert.» Für die Vorwürfe des Wahlbetrugs gibt es nach wie vor keine Belege.

22.50: Die vierte Elektoren-Stimme des Bundesstaats Maine geht gemäss «CNN»-Projektion an Donald Trump. Maine ist einer der wenigen Staaten, in welchen die Wahlmänner geteilt werden können. Die anderen drei gingen bereits an Joe Biden.

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Zwei gehen an den Kandidaten der die meisten Stimmen erhält. Die beiden anderen Stimmen gehen an den oder die Gewinner in den zwei Kongressdistrikten. Trump kommt damit auf 214 Wahlmänner. Biden hat deren 279.

21.53: Donald Trump ist in der Zwischenzeit nach seinem Golf-Ausflug wieder im Weissen Haus eingetroffen.

Election 2020 Trump
Donald Trump bei seiner Rückkehr vor dem Weissen Haus. - Keystone

21.41: Die Stimmen der 6 Wahlmänner in Nevada gehen gemäss «CNN» auch an Joe Biden, der so auf 279 Stimmen kommt. Weiterhin offen bleibt somit noch der Ausgang in vier Bundesstaaten: North Carolina, Georgia, Arizona und Alaska.

Die Wählerstimmen aus Alaska hat Donald Trump so gut wie sicher: Fast die Hälfte der Stimmen wurden ausgezählt – fast 63 Prozent davon gingen an amtierenden Präsidenten.

In Arizona und führt Biden knapp, in North Carolina führt hingegen Donald Trump mit rund 80'000 Stimmen.

21.35: Trotz der Wahlniederlage von US-Präsident Donald Trump ruft das Wahlkampfteam des Republikaners Anhänger weiter zu Spenden für Prozesse gegen die Ergebnisse auf. Aus dem Kleingedruckten der Spendenaufrufe geht allerdings hervor, dass mit den Geldern auch Wahlkampfschulden abbezahlt werden sollen.

In der im Namen von Donald Trump verschickten Mail steht: «Wenn sie hinter mir her sind, sind sie in Wirklichkeit hinter Euch her und allem, wofür Ihr steht. Diese Wahl ist noch nicht vorbei. Wir haben noch einen langen Weg vor uns, und ich muss wissen, dass ich auf Dich zählen kann.»

Beim Klick auf einen Link in der Mail wird der Nutzer auf eine Internetseite geleitet, auf der es heisst, Trump stelle eine «Task Force» zur Verteidigung der Wahl zusammen.

Auf der Seite werden Spenden zwischen 5 Dollar (4,21 Euro) und 2800 Dollar vorgeschlagen, oder aber ein frei wählbarer Betrag. Wer nach unten scrollt, findet dort im Kleingedruckten die Information, dass 60 Prozent der Beiträge auf ein Konto fliessen, mit dem Wahlkampfschulden abbezahlt werden.

21.24: Der frisch gewählte US-Präsident Joe Biden will US-Medienberichten zufolge schon am Montag einen Expertenrat zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie vorstellen.

Coronavirus Joe Biden
Joe Biden fordert eine landesweite Maskenpflicht zur Eindämmung des Coronavirus. - Keystone

Die Einrichtung des Gremiums noch vor der Bekanntgabe der Personalwahl für erste Kabinettsposten unterstreiche, welche Bedeutung Biden dem Kampf gegen die Pandemie einzuräumen plane, berichtete am Samstag die Nachrichtenseite «Axios». Dem Sender CNN zufolge soll es sich um ein zwölfköpfiges beratendes Expertengremium handeln.

Der amtierende Präsident Donald Trump wird noch bis zur geplanten Amtseinführung Bidens am 20. Januar weiter regieren. Biden hatte jedoch schon vor der Wahl vom Dienstag erklärt, dass er sich im Falle eines Wahlsiegs umgehend mit Gouverneuren und Bürgermeistern kurzschliessen würde, um den Kampf gegen die Pandemie voranzutreiben.

20.59: Der frühere republikanische Gouverneur des US-Bundesstaats Florida, Jeb Bush, hat dem Demokraten Joe Biden zu seinem Wahlsieg gratuliert. Er werde für Bidens Erfolg beten, schrieb Bush am Samstag auf Twitter.

«Jetzt ist die Zeit, tiefe Wunden zu heilen» schrieb Bush. Viele Amerikaner zählten darauf, dass Biden das Land auf diesen Weg führen werde.

Bush war einer der ersten prominenten Republikaner, der Biden zu seinem Sieg über den republikanischen Amtsinhaber Donald Trump gratulierte.

20.35: Als bekannt wurde, dass Joe Biden neuer Präsident wird, sollte der politische Kommentator Van Jones das Ereignis einordnen. Jones war von der Nachricht überwältigt und brach sogleich in Tränen aus.

«Es ist seit heute Morgen wieder einfacher, ein Vater zu sein», beginnt Jones seine emotionale Rede. «Es ist einfacher, seinen Kindern zu sagen, dass Charakter etwas wert ist. Es ist etwas wert, ein guter Mensch zu sein. Es ist jetzt einfacher für sehr viele Menschen.»

«Das ist eine grosse Sache für uns, nur um etwas Frieden finden zu können und die Chance auf einen Neustart zu haben", sagte der schwarze TV-Kommentator unter anderem. Die Nachricht sei eine Genugtuung für viele, die gelitten hätten. «Das ist ein guter Tag für unser Land.»

Jones sprach von einem schlimmer gewordenen Rassismus im Land. «Du gehst in einen Laden und Leute, die Angst hatten, ihren Rassismus zu zeigen, werden ekelhafter und ekelhafter zu dir. Und du hast Angst um deine Kinder, hast Angst um deine Schwester», sagte er.

20.04: Am 7. November 1972 wurde Joe Biden erstmals in den Senat gewählt. Auf den Tag genau 48 Jahre danach sichert er nun seine Wahl in das Weisse Haus.

Biden gelang somit im dritten Anlauf nach 1988 und 2008 den Sieg bei der Präsidentschaftswahl. Zuvor war er bereits an Barack Obamas Seite im weissen Haus als Vizepräsident zwischen 2009 und 2017.

19.25: Kamala Harris freut sich am Telefon mit Joe Biden über den Wahlsieg. Kamala Harris wird die erste Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten werden.

Auch ihr Ehemann liess keine Zeit verstreichen, um ihr zu gratulieren.

19.12: Auch Simonetta Sommaruga gratuliert Joe Biden auf Twitter.

«Dies ist ein starkes Signal. Die Schweiz ist überzeugt, dass sich unsere ausgezeichneten Beziehungen zu den Vereinigten Staaten auch unter der neuen Regierung weiter entwickeln und gedeihen werden.»

18.38: Mit Joe Bidens Wahlsieg beginnt in den USA nach Ansicht der Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, eine neue Zeit der Hoffnung. Biden habe einen «historischen Sieg» errungen, erklärte die Demokratin am Samstag: «Heute beginnt ein neuer Tag der Hoffnung für Amerika.»

Er werde die Coronavirus-Pandemie eindämmen und sich für eine bessere Gesundheitsversorgung einsetzen, sagte Pelosi.

18.29: US-Präsident Donald Trump will einen Sieg seines Herausforderers Joe Biden bei der Wahl in den USA nicht anerkennen. "Die einfache Tatsache ist, dass diese Wahl noch lange nicht vorbei ist", teilte der republikanische Amtsinhaber mit.

17.56: Joe Biden äussert sich auf Twitter zum Wahlsieg.

«Amerika, ich fühle mich geehrt, dass Sie mich an die Spitze unseres grossen Landes gewählt haben. Die Arbeit, die vor uns liegt, wird hart sein, aber ich verspreche Ihnen dies: Ich werde ein Präsident für alle Amerikaner sein - ob Sie für mich gestimmt haben oder nicht. Ich werde das Vertrauen bewahren, das Sie in mich gesetzt haben.»

17.35: Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat bei der US-Wahl nach übereinstimmenden Prognosen von Medien im Schlüsselstaat Pennsylvania gesiegt. Die Nachrichtenagentur AP und mehrere US-Sender sahen am Samstag Biden nach dem Sieg im Schlüsselstaat Pennsylvania bei über 270 Wahlleuten und damit uneinholbar vor Amtsinhaber Donald Trump.

Vorausgegangen war eine grosse Aufholjagd Bidens bei der Auszählung der Stimmen. Trump hatte am Mittwochmorgen (Ortszeit) noch mit mehr als 600'000 Stimmen vorne gelegen.

Das lag daran, dass in Pennsylvania zunächst die Stimmen vom Wahltag gezählt wurden – und die fielen mehrheitlich für Trump aus. Die Frühwähler, die eher für Biden stimmten, wurden erst später ausgewertet.

Bei der Wahl 2016 konnte sich Trump in Pennsylvania sehr knapp durchsetzen. Er lag nur 0,7 Prozentpunkte vor seiner demokratischen Rivalin Hillary Clinton.

16.39: Donald Trump sieht sich weiterhin als Sieger, wie er auf Twitter unmissverständlich zeigt: «Ich habe diese Wahl gewonnen, und zwar mit grossem Vorsprung!»

Twitter hat den Tweet gleich mit einem Hinweis versehen: Zu diesem Zeitpunkt könnte die offiziellen Ergebnisse noch nicht vorliegen.

15.46: Donald Trump hat auf Twitter eine Pressekonferenz in Philadelphia angekündigt. Diese soll um 11.30 Uhr stattfinden (17:30 Uhr MEZ).

Wenige Minuten zuvor hatte Trump eine Pressekonferenz seiner Anwälte 30 Minuten vorher angekündigt, doch den Tweet gleich wieder gelöscht.

12.59: Mittlerweile geht es in Georgia in den Endspurt. Die letzten Stimmen werden ausgezählt.

Das US-Wahlforschungsinstitut «Decision Desk HQ» geht derweil davon aus, dass Biden die Wahl gewinnt. Er hole Pennsylvania nämlich fast sicher. Sollte dies effektiv passieren, könnte sich Biden 20 Elektorenstimmen sichern – und wäre damit der 46. Präsident der USA.

09.47: Die Ergebnisse bei den US-Wahlen lassen weiter auf sich warten. Aber: Bereits wurden Rekorde gebrochen: Wie die «Bild» berichtet, haben noch nie so viele US-Amerikaner bei einer Präsidentschaftswahl abgestimmt.

Zudem habe noch nie ein Kandidat so viele Stimmen wie Herausforderer Biden erhalten. Derzeit liegt er bei fast 74,4 Millionen Stimmen!

09:37: Das ist der aktuelle Stand: Joe Biden führt noch immer mit 49,6 Prozent gegenüber Trump mit 49,1 Prozent in Pennsylvania. Sollte Biden die 20 Elektorenstimmen hier gewinnen, wird er der neue US-Präsident.

Gemäss Informationen von CNN baut Biden (49,4 Prozent) zudem auch seinen Vorsprung in Georgia aus. Er führt derzeit mit 7248 Stimmen vor Trump (49,3 Prozent). Dies ist ein deutlicher Zuwachs im Vergleich zu den 4430 Stimmen Vorsprung wenige Stunden zuvor. In Georgia sind 16 Elektorenstimmen zu vergeben.

Biden führt ebenfalls in Nevada und Arizona. Die Stimmen werden aber weiterhin ausgezählt. Biden steht derzeit bei 253 Elektorenstimmen, Trump bei 213.

05.42: Biden hat angekündigt, im Falle seines Wahlsieges unverzüglich gegen die Corona-Krise vorzugehen. Jeder solle wissen, «dass wir ab Tag eins unseren Plan umsetzen werden, dieses Virus unter Kontrolle zu bringen», sagte er am späten Freitagabend (Ortszeit) in seiner Heimatstadt Wilmington im Bundesstaat Delaware.

05.14: Biden sichert bei seiner Rede erneut zu, er werde im Fall eines Sieges der Präsident aller Amerikaner sein – auch derjenigen, die bei der Wahl nicht für ihn gestimmt haben.

Joe Biden
Joe Biden zeigt sich zuversichtlich, will sich aber noch nicht zum Sieger erklären. - AP

«Wir mögen Gegner sein, aber wir sind keine Feinde.» Der 77-Jährige sagt weiter: «Ich war noch nie so optimistisch über die Zukunft dieser Nation.»

05.00: Joe Biden wendet sich in einer Ansprache in Delaware an die Bürger der USA. «Wir werden diese Wahl gewinnen», zeigt sich der Demokrat dabei zuversichtlich.

Weiter erklärt er, dass er bereits jetzt mehr als vier Millionen Stimmen mehr habe als Präsident Trump. Noch hat sich Biden selbst nicht als Wahlsieger bezeichnet – er mahnt weiter zur Geduld.

03.25: In seiner ersten Entscheidung nach dem Wahltag hat das Oberste Gericht der USA verfügt, dass im Bundesstaat Pennsylvania die nach Schliessung der Wahllokale eingetroffenen Stimmzettel getrennt aufbewahrt und ausgezählt werden müssen. Das macht es einfacher, sie nicht bei der endgültigen Auszählung zu berücksichtigen, wenn sie für ungültig erklärt werden sollten.

02.59: Trump ruft seine Anhänger zu Spenden für Rechtsstreitigkeiten bei der Wahl auf, will mit den Geldern aber auch Wahlkampfschulden abbezahlen. Das geht allerdings erst aus dem Kleingedruckten seiner Spendenaufrufe hervor.

Donald Trump
Für Donald Trump sieht es bei den US-Wahlen nicht mehr gut aus. - EPA

Angesichts der drohenden Niederlage des Republikaners gegen seinen demokratischen Herausforderer Joe Biden verschickt sein Wahlkampfteam Mails an Unterstützer, in denen mit wachsendem Druck um Geld gebeten wird.

Die Lage am frühen Samstagmorgen

Am frühen Samstagmorgen steht ein Ergebnis vier Tage nach dem Wahltag in den USA noch immer aus. Klar ist aber: Kann der Demokrat Joe Biden Pennsylvania für sich gewinnen, wird er der nächste Präsident der Vereinigten Staaten. Derzeit baut er seinen Vorsprung in dem Bundesstaat stetig aus.

In Arizona wird erwartet, dass das Auszählen der Stimmen noch das gesamte Wochenende in Anspruch nehmen wird. Auch in Georgia hat Biden seinen Vorsprung vor Trump inzwischen ausgebaut. Aufgrund des äusserst knappen Ergebnisses werden die Stimmen dort nachgezählt, wie am Freitagabend (Schweizer Zeit) bekannt wurde.

US-Präsident Donald Trump hat bereits mehrfach von Wahlbetrug gesprochen und am Donnerstag das Auszählen der Stimmen gestoppt. Damit brachte er sich zuletzt auch Kritik aus den eigenen Reihen ein: Der republikanische Ex-Präsidentschaftsbewerber Mitt Romney sagte am Freitag, Trump habe Unrecht, «wenn er sagt, dass die Wahl gefälscht, fehlerhaft und gestohlen war. Das schadet der Sache der Freiheit hier und auf der ganzen Welt.»

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