Solarenergie: Grösste alpine Solaranlage der Schweiz in Betrieb
Seit Anfang September sind die Solarpaneele der alpinen Solaranlage vollständig im Betrieb. 3,3 Millionen Kilowattstunden Solarenergie pro Jahr sind möglich.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit September 2022 liefert das grösste Photovoltaik-Projekt seine volle Kapazität.
- Die Anlage im Kanton Glarus produziert dreimal mehr Strom aus Hochlagen.
- Weitere Solarprojekte in den Bergen sind geplant.
Das grösste Photovoltaik-Projekt der Schweiz hat den letzten Schritt geschafft: Seit Anfang September sind die Solarpaneele der alpinen Anlage vollständig im Betrieb. Sie sollen in Zukunft 3,3 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr liefern. Eine besondere Bedeutung kommt dabei der winterlichen Stromversorgung zu.
Pionierprojekt «AlpinSolar» liefert Solarenergie
Die Photovoltaikanlage ist ein Projekt des Stromversorgers Axpo Power AG aus Baden und der Industriellen Werke Basel (IWB). Sie treten unter anderem als Stromversorger in Basel auf.
Gemeinsam installierten sie auf 2500 Metern Höhe entlang der Stausee-Mauer in den Glarner Alpen 4872 Solarmodule. Dies auf einer Fläche von über 10'000 Quadratmetern.
Im Herbst 2021 ging ein erster Teil der Anlage in den Betrieb.
Dreimal mehr Strom aus Hochlagen
Ein grosses Problem für die bisherige Solarstromproduktion der Schweiz war die bergige Geografie des Landes.
In den Wintermonaten können Solaranlagen in den Tälern keine ausreichenden Mengen Solarenergie und damit Strom produzieren. Grund: Dichter Nebel, der die Sonne verdeckt. Die Schweiz ist daher im Winter auf Importe aus anderen Ländern angewiesen.
In den Höhenlagen der Berge sieht es anders aus: Hier können Solarpaneele ohne Nebelbeeinflussung weit mehr Strom produzieren. Angenehmer Nebeneffekt: Das Sonnenlicht wird von der Schneedecke reflektiert und verstärkt die Wirkung zusätzlich.
Im ersten Winter hat die AlpinSolar-Anlage am Muttsee dreimal so viel Strom produzieren können wie vergleichbare Anlagen im Mittelland. Die Beteiligten hoffen nach dem Erfolg dieses Projektes auf weitere alpine Solaranlagen in den Bergen.
Exklusivstrom für Denner
Die Denner AG, der drittgrösste Lebensmitteleinzelhändler in der Schweiz, ist dritte Beteiligte an diesem Grossprojekt. Sie wird den an der Muttsee-Staumauer erzeugten Strom in den ersten 20 Jahren exklusiv abnehmen. Damit sollen die Filialen in der Schweiz versorgt werden.
Weitere Solarprojekte in den Bergen geplant
Politiker wollen den Ausbau der Solarenergie in der Schweiz weiter forcieren. Unter Umgebung sämtlicher bisherigen Verfahrungsvorschriften sollen grosse Photovoltaikanlagen in den Alpen inzwischen in einem dringlichen Bundesgesetz schneller bewilligen.
Derzeit fehlen Berechnungen zufolge etwa zwei Terawattstunden Strom für eine autarke Versorgung der Schweiz im Winter.
23 Gigawattstunden Strom pro Jahr
Im ersten Schritt sollen dann zwei bereits seit längerem geplante Solaranlagen grünes Licht enthalten: Bei Bondo GR sollen 23 Gigawattstunden Strom pro Jahr produziert werden, bei Grengiols sogar 2000 Gigawattstunden. Dies entspricht damit genau den zwei Terawattstunden, die der Schweiz fehlen.