Solarenergie: So viel Geld investieren andere Länder in Solarstrom
Solarenergie wird nicht nur in der Schweiz immer beliebter, sondern auch weltweit gefördert. Diese Länder sind ganz vorne mit dabei.
Das Wichtigste in Kürze
- China konnte sich an die Weltspitze der Solarenergie-Produzenten katapultieren.
- Grössere Förderungen sorgen für immer mehr Solaranlagen in den Ländern dieser Welt.
Nachhaltige Solarenergie ist weltweit auf dem Vormarsch. Die Investitionen fallen dabei jedoch global ganz unterschiedlich aus. Der ehemalige Marktführer Deutschland musste seine Spitzenposition längst abgeben, liegt jedoch noch deutlich vor der Schweiz.
China führend in Sachen Solarenergie
Der Anführer des Rankings überrascht ein wenig: Ausgerechnet China, das vor allem mit hoher Luftverschmutzung durch seine vielen Kohlekraftwerke Schlagzeilen macht, ist die Nummer Eins.
Im Jahr 2021 wurden im Reich der Mitte ganze 308,3 GWp (Global Warming Potential) erzeugt.
Beeindruckend sind vor allem die Steigerungsraten von 205,2 im Jahr 2019 auf jetzt 308,3.
Auf dem zweiten Platz liegt ein weiteres Land, das eher mit fossilen Brennstoffen und Energieverschwendung in Zusammenhang gebracht wird: Die USA.
Hier wächst die Solarenergie jedoch langsamer. Waren es 2019 noch 74 GWp, sind im Jahr 2021 schon 122,9 GWp zusammengekommen.
Den dritten Platz belegt mit Japan ein weiteres asiatisches Land. Hier wurden 2021 insgesamt 77,6 GWp erzeugt, wobei die Installation von Solaranlagen in diesem sehr bergigen Land geografisch schwierig ist. In diesem Jahr verkündete die japanische Regierung nun ein Plan, Solarzellen entlang von Eisenbahnlinien und auf stillgelegten Strecken zu installieren.
Auf Platz vier befindet sich mit Deutschland das erste europäische Land (60,6 GWp). Dicht gefolgt von Indien (60,1 GWp) und Australien (27 GWp).
Es folgen Italien (22,1 GWp), Südkorea (21,3 GWp), Spanien (18,9 GWp) und Vietnam (18,6 GWp).
Zeitenwende in Australien
Gerade in Australien erlebt die Solarenergie seit einiger Zeit einen Boom. Die Kombination aus endlos viel freiem Land und viel Sonnenschein auf dem fünften Kontinent bietet schliesslich ideale Voraussetzungen. Bislang waren es jedoch vor allem Privathaushalte und kleine Unternehmen, die in Solarenergie investieren.
Mit der Abwahl des konservativen, kohlefreundlichen Premierministers Scott Morrison dürfte sich die Entwicklung beschleunigen.
So investiert Australien inzwischen umgerechnet 20 Milliarden Euro in den zukünftig grössten Solarpark der Welt im Outback. Der Strom soll nicht nur Nordaustralien versorgen, sondern sogar das 4000 Kilometer entfernte Singapur.
Boom der Solarenergie in Afrika
Steigende Investitionen in Solarenergie gibt es auch im sonnenreichen Afrika. So wurde beim COP27 in Ägypten eine Vereinbarung über Investitionen in Höhe von 400 Millionen Euro in Südafrika getroffen.
Diese umfasst Fotovoltaik- und Windenergieprojekte, die Arbeitsplätze und nachhaltige Energie schaffen sollen.
Schon jetzt kann sich Marokko mit grossen Erfolgen bei der Produktion von Sonnenenergie rühmen. Im Süden des Landes entstand der Solarkomplex Noor, für den internationale Banken und Förderprogramme zwei Milliarden Euro locker machten. Er erzeugt schon jetzt 600 Gigawattstunden Strom pro Jahr und dies ist erst ein Viertel der geplanten Gesamtanlage.
Wachstumschancen gibt es auch in anderen Ländern. So stellt selbst das in Erdöl schwimmende Saudi-Arabien seine Wirtschaft zunehmend auf Solarenergie um.
Schliesslich ist in der arabischen Wüste mehr als genug Platz vor Solarzellen. Das Erdöl soll stattdessen exportiert werden – solange es noch Abnehmer gibt.