Solarenergie: So viel kostet die eigene Solaranlage auf dem Dach
Solarenergie lohnt sich dank staatliche Förderung. So ermitteln Sie die Kosten für Ihre eigene PV-Anlage.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Kosten einer eigenen Solaranlage halten sich in Grenzen.
- Bevor Sie sich eine Anlage kaufen, sollten Sie sich richtig informieren.
Kostenloser Strom vom eigenen Dach ist in Zeiten explodierender Energiepreise eine reizvolle Option. Doch bis die Sonne kostenlose Solarenergie liefern kann, müssen zunächst hohe Investitionen in die Photovoltaikanlage getätigt werden.
Neben der Hardware selbst müssen hier die hohen Lohnkosten in der Schweiz berücksichtigt werden.
Die Einmalvergütung der Schweiz
Die gute Nachricht vorweg: Die Schweizer Regierung fördert den Ausbau der Photovoltaik im Land mit einer grosszügigen Einmalvergütung. Diese deckt bis zu 30 Prozent der Installationskosten.
Die Zahlung erfolgt etwa zwei bis drei Monate nach dem Einreichen der Unterlagen. Entsprechende Informationen hält das Bundesamt für Energie auf seiner Seite bereit.
Gezahlt wird jedoch kein Pauschalbetrag. Die Förderung hängt von der jeweiligen Leistung in kWp ab. KWp steht in der Solarenergie für Kilowatt-Peak, also die Höchstleistung der PV-Anlage in Kilowatt.
Pro Kilowatt-Peak Solarenergie werden etwa sechs Quadratmeter Solarpanels benötigt. Privathaushalten stellen in der Regel einen Antrag auf Förderung einer kleinen Anlage bis 100 kWp Leistung. Aus dem Grund, da dies bis zu 600 Quadratmetern entspricht.
Die Kosten abzüglich der Förderung
Die tatsächlichen Kosten hängen vom Strombedarf des Hauseigentümers ab. Eine vierköpfige Familie mit viel Haushaltselektronik, E-Bikes und einem E-Auto benötigt wesentlich mehr Strom als ein älteres Ehepaar.
Dazu kommt die Frage, ob Strom lediglich für den Eigenbedarf produziert wird. Andernfalls, ob er auch ins örtliche Stromnetz eingespeist werden soll.
Dafür zahlen die Elektrizitätswerke eine Vergütung, wodurch sich die Kosten für die PV-Anlage schneller amortisieren.
Ein Rechenbeispiel
Die Schweizer Regierung veranschlagt pro Jahr 5000 kWh Stromverbrauch für ein durchschnittliches Einfamilienhaus. Ein Kilowatt-Peak erzeugt pro Jahr 900 kWh an Solarenergie.
Um lediglich den eigenen Stromverbrauch zu decken, muss die Anlage also 6 kWp (6 x 900 = 5400) Leistung erbringen.
Soll Strom zusätzlich eingespeist werden, sollte die Anlage etwa 10 kWp Leistung erbringen. Dies entspricht einer Fläche von 60 Quadratmetern Solarpaneelen, wie sie wiederum auf das durchschnittliche Hausdach passen.
Solarenergie: Profis für die Installation einsetzen
Die Quadratmeterpreise hängen von verschiedenen Faktoren ab. Im Schnitt ist mit 250 Franken zu rechnen.
Die Anlage in diesem Rechenbeispiel kostet also 15'000 Franken für die Solarpanels alleine. Dazu kommen Wechselrichter und weitere Kleinteile für etwa 5000 Franken und die Kosten für die Installation.
Die Preise der Fachbetriebe in der Schweiz können stark schwanken. Auf keinen Fall sollte hier am falschen Ende gespart und ein unseriöses Unternehmen mit Billigpreisen beauftragt werden. Mit etwa 7000 Franken müssen Hausbesitzer rechnen.
Die Gesamtkosten für die PV-Anlage in diesem Rechenbeispiel belaufen sich also auf 27'000 Franken. Wird nun die Einmalvergütung mit maximal 30 Prozent angerechnet (9000 Franken), kommt der Hausbesitzer auf 18'000 Franken reine Ausgaben.
Mehrkosten und -nutzen durch einen Speicher
Ein Batteriespeicher treibt die Kosten noch einmal um mehrere tausend Franken in die Höhe. Er lohnt sich jedoch, denn er speichert die am Tag erzeugte und nicht genutzte Energie ab.
Dies ist gerade in berufstätigen Haushalten wichtig, wo der meiste Strom am Abend verbraucht wird.
Mit der gespeicherten Energie lässt sich dann zum Beispiel abends das E-Auto aufladen. Die Kinder können bedenkenlos eigene Fernseher, Spielkonsolen und andere Unterhaltungsmittel nutzen.
Die Amortisationszeit der Photovoltaikanlage
Wird die Solaranlage lediglich für den Eigenverbrauch genutzt, dauert es aktuell etwa 22 Jahre, bis sich die Anlage amortisiert hat.
Kommt eine Einspeisevergütung durch das örtliche Elektrizitätswerk hinzu, verkürzt sie sich auf etwa 15 bis 16 Jahre.