Sonova zieht wegen Coronakrise Sparschraube an
Das Wichtigste in Kürze
- Hörgerätehersteller Sonova spürt die negativen Folgen der Coronakrise.
- Nun sollen, möglichst auf natürlichem Weg, Stellen abgebaut werden.
- Wie viele Arbeitsplätze genau betroffen sind, ist noch unklar.
Auch bei Sonova hinterlässt die Coronakrise deutliche Spuren im Ergebnis. Der Hörgerätehersteller baut nun Stellen ab. Das Netz der Fachgeschäfte soll gestrafft, Standorte zusammengelegt werden. Der Abbau soll, wenn möglich, über natürliche Abgänge erfolgen.
Sonova hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2020/21 (April bis Juni) aufgrund der Coronakrise einen klar tieferen Umsatz erwirtschaftet. In Lokalwährungen habe der Hörgerätehersteller einen Wert von knapp 60 Prozent des Niveaus der Vorjahresperiode erzielt, teilte Sonova am Montag mit.
Allerdings entspreche dies nach einem Tiefstand von 35 Prozent im April 2020 bereits wieder einer deutlichen Erholung. Das heisst es in dem Communiqué. Überhaupt habe die Geschäftsentwicklung wieder an Dynamik gewonnen. Die graduelle Erholung des Marktes von den Auswirkungen der Pandemie sei in den letzten Wochen schneller als erwartet verlaufen, schrieb das Unternehmen.
Sonova zuversichtlicher als im Mai
Der Hörgerätehersteller erwarte im ersten Geschäftshalbjahr 2020/21 nun ein Umsatzniveau von etwa 65-75 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode. Beim operativen Ergebnis (bereinigter EBITA) will man in konstanten Wechselkursen eine positive Marge im einstelligen Bereich erreichen.
Noch im Mai hatte das Unternehmen auf die Publikation einer konkreten Prognose für das Geschäftsjahr verzichtet. Als zu unsicher hatte das Management um CEO Arnd Kaldowski die Umstände damals bezeichnet und von einer «langsamen Erholung» gesprochen. Nun scheint die Zuversicht wieder etwas grösser.
«Wir freuen uns über das derzeitige Tempo der Markterholung», wurde Kaldowski in dem Communiqué zitiert. Allerdings möchte der Hörgerätehersteller nun die Sparschraube weiter anziehen.
Anzahl abgebauter Stellen noch unklar
Daher werden nun auch Stellen abgebaut. Denn das Netz der Fachgeschäfte solle gestrafft, Standorte zusammengelegt werden. «Soweit als möglich erfolgt der Personalabbau über natürliche Fluktuation», betonte der Konzern. Wie viele Stellen vom Abbau genau betroffen sind, schrieb das Unternehmen nicht.
Insgesamt rechnet Sonova aber mit Restrukturierungskosten von 40 bis 60 Millionen Franken im laufenden Geschäftsjahr. Nach der Umsetzung der Massnahmen sollen so jährliche Kosteneinsparungen von 50 bis 70 Millionen Franken herausschauen.
Wie bisher geplant fortsetzen möchte Sonova hingegen die Investitionen in Forschung und Entwicklung. So solle sichergestellt werden, dass die bereits geplanten Produkteinführungen in vollem Umfang durchgeführt werden können.