Sri Lankas Präsident verliert parlamentarische Mehrheit

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Sri Lanka,

Immer mehr wollen den Rücktritt des Präsidenten in Sri Lanka. Nun hat Gotabaya Rajapaksa am Dienstag seine parlamentarische Mehrheit eingebüsst.

Massenproteste in Colombo am 5. April
Massenproteste in Colombo am 5. April - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Gotabaya Rajapaksa, der Präsident Sri Lankas, ist mit Rücktrittsforderungen konfrontiert.
  • Der 72-Jährige hat am Dienstag seine parlamentarische Mehrheit eingebüsst.

Der zunehmend mit Rücktrittsforderungen konfrontierte Präsident Sri Lankas, Gotabaya Rajapaksa, hat am Dienstag seine parlamentarische Mehrheit eingebüsst. Immer mehr Abgeordnete verlassen Rajapaksas SLPP und weitere Koalitionsparteien.

Dutzende Abgeordnete entzogen ihre Unterstützung für die Regierung, darunter 16 bisherige Vertreter von Rajapaksas SLPP und seiner Koalitionspartner. Der Regierung fehlen nun fünf Mandate für eine Mehrheit im Parlament von Colombo. Finanzminister Ali Sabry erklärte nur einen Tag nach seiner Ernennung seinen Rücktritt.

Gotabaya Rajapaksa
Gotabaya Rajapaksa, der ehemalige Präsident von Sri Lanka. - sda - Keystone/ZUMA Wire/Pradeep Dambarage

Ein Abgeordneter, der aus Rajapaksas SLPP ausgetreten war, schloss sich den Rücktrittsforderungen an den Präsidenten an. «Wenn wir jetzt nicht handeln, wird es ein landesweites Blutvergiessen geben», sagte Wijeyadasa Rajapakshe. «Wir müssen die Parteipolitik vergessen und für eine stabile Übergangsregierung sorgen.»

Jahrelange wirtschaftliche Probleme

Sri Lanka ist mit der schwersten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten konfrontiert. Die 22 Millionen Einwohner leiden unter dem Mangel an Lebensmitteln, Treibstoffen und Medikamenten, Stromausfällen und einer stark gestiegenen Inflation. Wirtschaftsexperten sind der Ansicht: Die Situation durch die Misswirtschaft der Regierung, die jahrelange Anhäufung von Krediten und eine falsche Steuerpolitik verschlimmert wurde.

Nach zunehmenden Protesten war Rajapaksas Regierung in der Nacht zum Montag bis auf Ministerpräsident Mahinda Rajapaksa geschlossen zurückgetreten. Der Präsident bot der Opposition eine Beteiligung an der neuen Regierung an. Diese lehnte jedoch eine Einheitsregierung unter Führung der beiden Rajapaksa-Brüder ab.

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