Steve Wozniak fordert Aufspaltung von Apple
Neben Politikern fordern auch ehemalige Manager der Branche die Aufspaltung riesiger Techkonzerne. Jüngstes Beispiel ist Steve Wozniak, Mitgründer von Apple.
Das Wichtigste in Kürze
- Apple hätte sich schon lange aufspalten sollen, sagt Steve Wozniak.
- Er will, dass Kunden gegen Bezahlung nicht mehr getrackt werden.
US-Techkonzerne haben aktuell einen schweren Stand. Das Justizministerium der Vereinigten Staaten ermittelt wegen Verdacht auf Wettbewerbsverhinderung. Gleichzeitig fordern linke Politiker, dass Konzerne wie Amazon, Facebook, Google oder Apple aufgespalten werden sollen.
Ins gleiche Horn bläst Apple-Urgestein Steve Wozniak. Gegenüber der Nachrichtenagentur «Bloomberg» erklärte der Mitgründer: «Ich wünsche, Apple hätte sich schon lange freiwillig in verschiedene Divisionen aufgespalten und diese unabhängig voneinander arbeiten lassen.» So wie es HP damals gemacht habe, als er für den Computerhersteller tätig war.
Anders als den Politikern dürfte es Wozniak in erster Linie nicht um die Macht gehen, sondern eher um die Freiheit der Entwickler. 2011 sagte Wozniak über seine Zeit bei HP: «Ingenieure konnten nachts ins Büro und hatten Zugang zu allen Werkzeugen, um an ihren Produkten zu arbeiten.»
«Techfirmen sind zu mächtig»
Trotzdem reicht sich auch das Apple-Urgestein in die Reihe der Kritiker ein. «Ich denke, dass die Techfirmen zu gross und zu mächtig geworden sind. Es ist schwer, ihnen zu entkommen.» Er hält Apple für «die beste dieser Firmen», weil der Konzern mit dem Produktverkauf und nicht durch Nutzer-Tracking Geld verdient.
Im Fall von Google und Facebook soll laut Wozniak die Konkurrenz gestärkt werden. «Zwischenzeitlich sollen sie es mir ermöglichen, mich von dem Tracking freikaufen zu können.»
Von den mächtigen Techkonzernen hat Apple die geringsten Marktanteile. Das mobile Betriebssystem iOS kommt global laut Statcounter aktuell auf 22 Prozent Marktanteil. Der restliche Teil des Kuchens gehört fast ausschliesslich Google mit dem Android-System. Das Desktop-Betriebssystem ist mit 13 Prozent Anteil sogar noch weniger gewichtig.
Google und Facebook stärker als Apple
Extrem dominant sind vor allem Google und Facebook. Die Suchmaschine hat weltweit einen Marktanteil von 76 Prozent, wobei dieser in westlichen Ländern oft über 90 Prozent ist. Und die Facebook-Dienste zählen mittlerweile 2,7 Milliarden Nutzer, 2,1 Milliarden davon sind aktiv.
Der Apple-Mitgründer Wozniak ist nicht der einzige Prominente der Techbranche, der einen Systemwechsel fordert. Im Frühjahr hat Facebook-Mitgründer Christ Huges die Zerschlagung des Konzerns gefordert.
Er argumentiert ähnlich wie Wozniak. «Selbst wenn Leute Facebook verlassen wollen, haben sie keine wirkliche Alternative», schreib er in einem öffentlichen Brief.