Stress in Elektronik-Fabriken treibt Arbeiter in Suizid

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Bern,

Weihnachtszeit erhöht den Druck in den Elektrogeräte-Fabriken. Dadurch steigt die Selbstmordrate der Angestellten.

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Mehrere Angestellte einer Fabrik, wo Unterhaltungselektronik hergestellt wird. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor Weihnachten herrscht in Elektrogeräten-Fabriken Dauerstress.
  • Ruhezeiten werden nicht eingehalten, Mitarbeiter beklagen Überwachung.

Dort wo unsere Smartphones, Tablets und Computer hergestellt werden, herrschen oft miese Arbeitsbedingungen. Vor allem in der Zeit vor Weihnachten ist der Druck für die Arbeiter extrem hoch. Eine Studie von Electronics Watch, die von Fastenopfer und Brot für alle mitfinanziert wurde, zeigt: Arbeitsstress ist ein wichtiger Faktor für die hohen Selbstmordraten.

Laut der Studie gibt es in den Fabriken verschieden Stressfaktoren. Zu wenig Ruhezeit und freie Tage, militärisch organisierte Überwachung der Mitarbeiter, eintönige Arbeitsvorgänge und schlechte oder gar nicht ausbezahlte Löhne.

Für die Studie wurden in Internetforen 167 bekannt gewordene Selbstmordfälle untersucht. Darauf wurden Umfragen in 44 Firmen mit 252 Angestellten gemacht. Die Umfrage wurde anonym durchgeführt.

Alte Geräte länger nutzten

«Der immer schnellere Ersatz elektronischer Geräte erhöht Produktionsdruck und Stress und damit das Suizid-Risiko für die Angestellten», sagt Karin Mader, Programmverantwortliche der Hilfsorganisationen Fastenopfer und Brot für alle.

Die Organisationen raten Kunden deshalb, Geräte so lange wie möglich zu behalten. Und alte Geräte zu reparieren. Wer ein neues Gerät will, soll Marken mit Fairness-Anspruch bevorzugen. Etwa die Fairphones oder Shiftphones. Zudem lohne es sich Geräte zu kaufen, wo Teile ausgetauscht werden können.

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Hier finden Sie Hilfe bei Suizidgedanken:

Anlaufstelle Suizid
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