Der Industriekonzern Sulzer hat im Geschäftsjahr 2020 weniger Bestellungen erhalten als ein Jahr zuvor. Die Auftragslage hat sich dabei aber im Schlussquartal mehr oder weniger stabilisiert.
Sulzer erhält 2020 weniger Bestellungen und macht weniger Gewinn. (Archiv)
Sulzer erhält 2020 weniger Bestellungen und macht weniger Gewinn. (Archiv) - sda - KEYSTONE/MELANIE DUCHENE

Das Wichtigste in Kürze

  • Trotz eines wegen Restrukturierungskosten deutlich tieferen Gewinns soll die Dividende unverändert bleiben.
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Der Auftragseingang reduzierte sich um 8,9 Prozent auf 3,41 Milliarden Franken, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Bereinigt um Akquisitions- und Währungseffekte resultierte ein organisches Minus von 3,8 Prozent.

Damit hat sich das Minus gegen Jahresende nur leicht ausgeweitet. Nach neun Monaten meldete Sulzer einen Rückgang des Auftragseingangs auf vergleichbarer Basis von 3,6 Prozent. Der negative Einfluss der Währungen erreichte dabei 249 Millionen und der positive durch Übernahmen 55 Millionen. Der Umsatz ging im Gesamtjahr unter Ausklammerung der Währungs- und Portfolioeffekte um 5,6 auf 3,32 Milliarden zurück.

Das Minus an Bestellungen war insbesondere auf die Divisionen Applicator Systems (-14,2%) und Chemtech (-6,9%) zurückzuführen, wogegen die grösste Division Pumpen (-2,9%) nur einen moderaten Rückgang verzeichnete und die Service-Division Rotating Equipment Services (+0,6%) auf vergleichbarer Basis gar zulegte.

Wesentlich grösser waren die Gewinneinbussen. Sulzer hatte bereits im April «eine Kombination von temporären und strukturellen Massnahmen» angekündigt, um auf die Covid-bedingten Marktveränderungen zu reagieren. Im Juni wurde zudem bekanntgegeben, dass für die entsprechenden Sparmassnahmen im Energiegeschäft Rückstellungen in der Höhe von rund 60 Millionen Franken gebildet würden und der Reingewinn entsprechend deutlich zurückgehen werde.

Konkret fielen Einmalkosten für das Programm von 80 Millionen an, wovon 53 Millionen im ersten Semester verbucht wurden und der Rest im zweiten. Das operative Ergebnis (EBITA) lag entsprechend um knapp 20 Prozent tiefer bei 297,6 Millionen Franken, wobei die entsprechende Marge um 100 Basispunkte auf 9,0 Prozent zurückfiel.

Der den Aktionären zustehende Reingewinn brach um 45,7 Prozent auf 83,6 Millionen Franken ein. Die Dividende soll dennoch wie im Vorjahr bei 4,00 Franken je Aktie liegen. Sulzer bezeichnet dies als «Vertrauen in die Zukunft».

Mit den Zahlen hat Sulzer die Erwartungen der Analysten auf allen Stufen verpasst.

Für das Geschäftsjahr 2021 erwartet Sulzer eine währungsbereinigte, organische Zunahme des Bestellungseingangs zwischen 3 und 6 Prozent und des Umsatzes von 5 bis 7 Prozent sowie eine EBITA-Marge im Bereich von «annähernd 10 Prozent.

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