Swiss-Präsident hofft auf Wiederaufnahme der Interkontinental-Flüge

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Zürich,

Der Präsident des Verwaltungsrates der Airline Swiss, Reto Francioni, verbindet seine Hoffnungen mit den Interkontinental-Flügen.

Swiss Airline
Die Swiss testet derzeit einen Corona-Reisepass. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Swiss-Präsident hofft auf eine baldige Wiederaufnahme der Interkontinental-Flüge
  • Sollte sich die Lage nicht bis zum Sommer bessern, müssten Stellen gestrichen werden.

«Wir gehen in der Planung für den Sommer von einem Verkehrsaufkommen von 50 Prozent im Vergleich zur Situation von vor der Krise aus», sagte er in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» (Ausgabe 29.12.).

Im März könne die Swiss abschätzen, wie die Buchungen für den Sommer 2021 seien. «Sollte sich die Lage bis zum Sommer wider Erwarten nicht merklich verbessern, würden auch wir nicht um Entlassungen herumkommen», fügte Francioni an. «Wir sind aber zuversichtlich, dass bis dann statt Einreisebeschränkungen und Quarantäneregelungen Schnelltests und Impfungen den Reisenden wieder Sicherheit geben werden.»

Es drohen Entlassungen

Francioni bestätigte deshalb die früheren Angaben, wonach durch Einstellungsstopps und über die Fluktuation, Teilzeitarbeit und Frühpensionierungen innert zwei Jahren 1'000 Stellen abgebaut werden sollen.

Fluggesellschaft Swiss
Die Fluggesellschaft Swiss muss sparen. - Keystone

Das auf gut zahlende Geschäftsleute ausgerichtete Geschäftsmodell von Swiss sieht er wegen der Zunahme virtueller Treffen nicht unter Druck. «Es ist nicht per se für das Geschäftsmodell eine Herausforderung, sondern entscheidend ist, wie man es anwendet und betreibt. Ich sehe es aber auch so, dass wir für längere Zeit nicht mehr an den Ausgangspunkt von vor der Krise zurückkehren werden, sondern ein Teil der geschäftlichen Treffen vorerst digital bleiben wird.»

Normalbetrieb wohl erst 2024

Gleichzeitig zerstreut Francioni Hoffnungen auf eine rasche Besserung des Luftfahrtgeschäfts. «Wir schätzen, dass es bis zu einem Normalbetrieb bis 2024 dauern wird», sagte er. Und das Verkehrsaufkommen werde dann voraussichtlich immer noch niedriger sein als vor der Pandemie. Das Virus sei unberechenbar und man fliege «sozusagen auf Sicht».

Dass die Swiss möglicherweise noch einmal in Bern um finanzielle Hilfe anklopfen muss, schliesst Francioni «nach heutigem Stand und Planung» aus. Negative Überraschungen seien aber nie ganz auszuschliessen. Er rechnet damit, dass die Swiss per Ende 2020 noch über 1 Milliarde Franken aus dem Bankkredit von 1,5 Milliarden zur Verfügung haben wird.

Ein Impfausweis für Flugreisende ist für die Swiss gemäss Francioni derzeit übrigens kein Thema. «Es liegt in der Verantwortung der jeweiligen Regierungen, Einreisebestimmungen zu erlassen. In einer Übergangsphase wären für uns Corona-Schnelltests eine wichtige Massnahme.» Zentral wäre zudem auch eine internationale Harmonisierung, zumindest innerhalb Europas. «Dies würde die Erholung beschleunigen.»

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Lufthansa carsten spohr
59 Interaktionen
Coronavirus
70 Interaktionen
Leber
21 Interaktionen

Mehr aus Stadt Zürich