Swisscom mit weniger Umsatz und Gewinn nach 9 Monaten
Von Januar bis Ende September hat die Swisscom einen Umsatz von 8,17 Milliarden Franken eingefahren. Das ist ein leichter Rückgang um 0,4 Prozent.
Die Swisscom hat im Sommer die Entwicklung der ersten Jahreshälfte fortgesetzt. Umsatz und Gewinn sind in den ersten neun Monaten leicht geschrumpft. An den Zielen für das Gesamtjahr hält der «Blaue Riese» fest.
Von Januar bis Ende September hat die Swisscom einen Umsatz von 8,17 Milliarden Franken eingefahren. Das ist ein leichter Rückgang um 0,4 Prozent, wie der grösste Schweizer Telekomkonzern am Donnerstag in einem Communiqué bekannt gab. Grund dafür sei die Euro-Schwäche: Zu konstanten Währungen wäre der Swisscom-Umsatz um 0,3 Prozent gestiegen.
Im Schweizer Kerngeschäft fiel der Umsatz um 1,7 Prozent auf 5,97 Milliarden Franken. Der Umsatz mit Telekomdiensten verringerte sich um 1,9 Prozent. Dafür stieg der Umsatz mit IT-Diensten für Geschäftskunden um 5,0 Prozent.
In Italien dagegen konnte die Swisscom zulegen: Der Umsatz der Breitbandtochter Fastweb kletterte um 6,3 Prozent auf 2,03 Milliarden Euro. Während das Geschäft mit Privatkunden stagnierte, konnte das Mailänder Unternehmen bei Geschäftskunden und im Weiterverkauf von Netzangeboten an andere Telekomanbieter (im Branchenjargon: Wholesale) zulegen.
Fastweb verkauft jetzt auch Bündelangebote aus Telekomabos und Strom an Privatkunden und Kleinfirmen. Das Geschäft sei erfolgreich, hiess es.
Erwartungen der Analysten leicht verfehlt
Die Profitabilität der Swisscom ging weiter zurück. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) sank um 1,1 Prozent auf 3,44 Milliarden Franken. Auch der Reingewinn fiel unter dem Strich um 2,1 Prozent auf 1,28 Milliarden Franken.
Damit hat die Swisscom die Erwartungen der Analysten beim Umsatz leicht verfehlt, bei den Gewinnzahlen hauchdünn übertroffen.
Beim Glasfaserausbau hat die Swisscom einen Meilenstein erreicht: Sie deckt jetzt 50 Prozent der Schweizer Haushalte und Geschäfte mit den ultraschnellen Datenleitungen ab. Bis Ende 2025 soll die Glasfaserabdeckung auf 57 Prozent und bis Ende 2030 auf 75 bis 80 Prozent der Bevölkerung wachsen. Im Gegenzug will die Swisscom dort, wo es Glasfasern gibt, die veralteten Kupferleitungen schrittweise ausser Betrieb nehmen.
An den Zielen für das laufende Jahr hielt die Swisscom fest. Damit peilt der Konzern einen Umsatz von rund 11,0 Milliarden Franken und einen leicht tieferen Betriebsgewinn (EBITDA) von 4,5 bis 4,6 Milliarden Franken an.
Die Investitionen sollen sich auf rund 2,3 Milliarden Franken belaufen. Wenn diese Ziele erreicht werden, will die Swisscom erneut eine Dividende von 22 Franken pro Aktie bezahlen.
Übernahme von Vodafone Italia
Keine Neuigkeiten gab es zur geplanten 8 Milliarden schweren Übernahme von Vodafone Italia. Hier steht noch der Entscheid der italienischen Wettbewerbsbehörde AGCM aus, die eine vertiefte Prüfung eingeleitet hat.
Dabei äusserte sich die Autorità Garante della Concorrenza e del Mercato (AGCM) kritisch: In einem Bericht sprach sie von einer möglichen Bedrohung für den Wettbewerb. Durch die Transaktion würde ein Unternehmen entstehen, dass über eine dominante Marktmacht für Festnetzdienste für Privat- und Firmenkunden sowie Verwaltungen verfüge, hiess es von den Wettbewerbshütern.
Die Swisscom erwartet den Abschluss der Transaktion dennoch weiterhin im ersten Quartal 2025. Der «Blaue Riese» hatte die Pläne zur Übernahme von Vodafone Italia Ende Februar bekannt gegeben.
Gemäss den damaligen Informationen entsteht so der zweitgrösste Telekomanbieter Italiens hinter dem Platzhirsch TIM mit einem kombinierten Umsatz von 7,3 Milliarden Euro und einem kombinierten Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) von 2,4 Milliarden Euro.