Temasek hält Osram Übernahme für sinnvoll
Das Wichtigste in Kürze
- Temasek hält die Osram-Übernahme durch AMS für sinnvoll.
- Seit Monaten versucht AMS, Osram zu übernehmen – ein erster Anlauf scheiterte.
Ein wichtiger Grossaktionär des Osram-Interessenten AMS hat sich für eine Übernahme des Münchner Lichtkonzerns durch den österreichischen Sensorspezialisten AMS ausgesprochen.
«Wir glauben, dass der Zusammenschluss vor allem im Bereich Optoelektronik sinnvoll ist». Dies sagte Uwe Krüger, Geschäftsführer des AMS-Aktionärs Temasek, dem Finanzportal «boerse-online.de». Temasek ist Singapurs Staatsfonds.
«Als Anteilseigner greifen wir jedoch nicht in die Geschäftspolitik unserer Portfoliounternehmen ein», erklärte Krüger. Er spielte damit auf einen Brief an, den Temasek im Oktober aus Deutschland erhalten hatte.
IG Metall gegen Osram Übernahme
Die Gewerkschaft IG Metall, die gegen die Übernahme ist, hatte versucht, den einflussreichen Investor von ihrer Position zu überzeugen. In einem Schreiben an Temasek betonte IG-Metall-Vorstand Klaus Abel Zweifel an der Strategie von AMS. Durch die hohen Schulden, die durch eine Übernahme entstünden, ergebe sich eine «existenzgefährdende Situation für ein mögliches kombiniertes Unternehmen». Das Vorgehen von AMS könne nicht «mit dem bislang guten Ruf von Temasek in Deutschland in Einklang gebracht werden».
In dem Interview sagte Krüger dazu, er wolle sich in die Geschäfte von AMS nicht einmischen und: «Das haben wir auch der Gewerkschaft IG Metall klar gemacht, die wollte dass wir intervenieren. Seither ist der Umgang konzilianter geworden.»
Seit Monaten versucht AMS, Osram zu übernehmen. Ein erster Anlauf scheiterte. Der zweiter Übernahmeversuch mit neuem Angebot an die Osram-Aktionäre läuft noch bis zum 5. Dezember.