Der Winter ist drei Grad zu warm. Trotzdem verbuchen selbst tief gelegene Skigebiete mehr Gäste als im Vorjahr.
Ski Flumserberg
Menschen auf einem Sessellift. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Winter 2019/2020 ist der wärmste seit Messbeginn.
  • Tief gelegene Skigebiete in der Schweiz verbuchen dennoch mehr Wintersportler.
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Von einem richtig kalten Winter blieb die Schweiz dieses Jahr verschont. Deutlich zu mild sei er gewesen, kommentieren Experten. Laut MeteoSchweiz war der Winter gar drei Grad zu warm, der wärmste seit Messbeginn.

Nau.ch hat bei Skigebieten aus tiefen und mittleren Lagen nachgefragt, welche Auswirkungen die milden Temperaturen auf das Geschäft haben. Rund zwei Drittel der befragten Bergbahnen haben auf die Anfrage reagiert. Sie alle ziehen ein überraschend positives Fazit.

Flumserberg mit Spitzentagen

So etwa Katja Wildhaber, Marketing-Leiterin von den Bergbahnen Flumserberg (SG, ab 1000 Meter ü. M.). «Begünstigt durch das traumhafte, sonnige und stabile Wetter sowie der guten Pistenverhältnisse konnten wir mehrere Spitzentage verzeichnen.»

Die Bergbahnen Splügen sind sehr zufrieden.
Splügen - Keystone

«Sehr zufrieden» ist man ebenfalls bei den Bergbahnen Splügen-Tambo (GR, ab 1480 Meter ü. M.). Die Zahl der Gäste nahm im Dezember um 12 Prozent zu, im Januar gar um 14 Prozent. «Wir hoffen, dass in den letzten zwei Wochen im Februar das Wetter noch mitspielt», sagt Geschäftsführer Hacher Bernet.

Nur eine geringe Zunahme an Gästen verbuchte der Skilift Obermutten (GR, ab 1700 Meter ü. M.). Ebenfalls nur ein kleines Plus verzeichnet Sörenberg (LU, ab 1166 Meter ü. M.) gegenüber dem Vorjahr. Allerdings liegen die Eintritte 15 Prozent über dem Fünfjahresschnitt.

Schnee schmilzt tagsüber weg

Die milden Temperaturen halten die Bergbahn-Betreiber auf Trab. Während kalter Tage und Nächte habe man bei der Beschneiung einen Mehraufwand, sagt René Koller, Direktor der Bergbahnen Sörenberg. «Es war teilweise traurig miterleben zu müssen, wie der Schnee über Nacht oder Tag dahin geschmolzen war.»

Die künstliche Beschneiung ist für viele Skigebiete notwendig.
Künstliche Beschneiung - Keystone

René Frauenfelder vom Skilift Obermutten spürt hingegen noch keinen Einfluss, «da der Neuschnee immer im letzten Moment in minimal benötigter Menge fiel». Sinken die Temperaturen in den nächsten Tagen aber nicht, «ist ein frühzeitige Saisonende – oder zumindest eingeschränkter Betrieb – nicht ausgeschlossen».

Grundsätzlich geht dieses Jahr die Rechnung für Schweizer Skigebiete auf. Zum dritten Mal in Folge nahm die Gästezahl wieder zu, berichtete jüngst die «SonntagsZeitung». Das liegt unter anderem daran, dass die Preise in den Nachbarländern merklich gestiegen sind.

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