Toyota erweist sich in Krisenzeiten als robuster als mancher Rivale und hebt seine Gewinnziele an.
Ein Toyota-Logo, aufgenommen am zweiten Pressetag des Internationalen Automobilsalons Paris.
Laut Auto-Analysten Jürgen Pieper ist «Toyota eindeutig der Weizen», der sich in einem Krisenjahr «von der Spreu trennt». - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Toyota hebt seine Prognose um gut vier Prozent an.
  • Kritiker sprechen eher von vorsichtigen Prognosen zum Jahresbeginn.
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Der japanische Autobauer Toyota steigerte den Betriebsgewinn im Zeitraum Juli bis September um elf Prozent auf umgerechnet rund 5,5 Milliarden Franken und hängt damit die Konkurrenz ab.

Anders als die deutschen Konkurrenten Daimler und BMW, die ihre Gewinnerwartungen gedämpft haben, hob Toyota seine Prognose um gut vier Prozent an, wie der Konzern heute Dienstag mitteilte. Beflügelt wird der nach Volkswagen und der französisch-asiatischen Allianz aus Renault, Nissan und Mitsubishi weltweit drittgrösste Autobauer vom schwachen Yen, der die Exporte antreibt.

Für das im März endende Geschäftsjahr rechnet Toyota nun mit einem Betriebsgewinn von umgerechnet knapp 21,3 Milliarden Franken. Das ist etwa soviel wie der Konzern im Vorjahr erreicht hat. Toyota profitiert von guten Geschäften in China und Europa.

Während amerikanische und europäische Rivalen sich wegen der Folgen des Handelsstreits mit den USA auf dem weltgrössten Automarkt schwer tun, trumpfte Toyota dort in seinem zweiten Geschäftsquartal mit einem Absatzplus von 20 Prozent auf.

Grosse Rabatte

Toyota begründet dies mit Erfolgen des eigenen Marketings, womit meist Rabatte gemeint sind. Allerdings ging dies – wie sonst oft – nicht zulasten der Ertragskraft. Die Rendite im Autogeschäft kletterte auf 7,1 (Vorjahr 6,6) Prozent. Damit kann es der japanische Massenhersteller bei der Marge mit manchem Premiumhersteller aufnehmen.

Daimlers Marge etwa lag nach neun Monaten bei 7,9 Prozent. Toyotas direkter Konkurrent Volkswagen musste wegen der Probleme bei der Einführung des neuen Abgasmesszyklus einen Rückgang seiner Marge auf 6,4 (7,9) Prozent verschmerzen.

Nach Ansicht des Auto-Analysten Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler sticht Toyota durch seine Ertragskraft hervor. Der Konzern habe das Rennen um die Krone als weltgrösster Hersteller schon vor einiger Zeit aufgegeben und achte mehr auf den Gewinn als auf Stückzahlen.

«Toyota ist eindeutig der Weizen»

Die Effizienz werde ständig gesteigert. «Toyota bestätigt immer wieder, dass sie nach der Qualität der Produkte, ihrer Strategie und dem Management die Nummer eins im Autogeschäft sind.» Der einzige Hersteller, der mithalten könne, sei Volkswagen.

Die Wolfsburger hatten trotz zahlreicher Probleme im dritten Quartal als einziger grosser Hersteller ihre Gewinnziele nicht korrigieren müssen. «In einem Krisenjahr trennt sich die Spreu vom Weizen. Toyota ist eindeutig der Weizen», sagte Pieper.

Andere Analysten verweisen darauf, dass Toyota seine Gewinnziele zu Jahresanfang in der Regel vorsichtig formuliert und danach – je nach Geschäftsverlauf – in den Folgequartalen anhebt, um positiv zu überraschen. Frank Schwope von der NordLB hebt hervor, dass Toyota beim Absatz weltweit schwächele.

Auf dem für die Japaner wichtigen Markt in Nordamerika etwa seien die Verkäufe gesunken. Auch auf seinem Heimatmarkt Japan sei der Absatz zurückgegangen. «Es ist nicht alles Gold, was glänzt bei Toyota», sagte Schwope. Andere Konzerne wie Renault-Nissan und Volkswagen wüchsen stärker.

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