Travail.Suisse fordert wieder vermehrt generelle Lohnerhöhungen

Keystone-SDA
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Bern,

Wegen der höheren Teuerung und Krankenkassenprämien hätten laut der Travail.Suisse viele Arbeitnehmenden kaum etwas von den Lohnerhöhungen .

Das Logo der Gewerkschaft Travail.Suisse an einem Gebäude in Bern.
Die Gewerkschaft Travail.Suisse ist mit der Lohnrunde nicht zufrieden. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweiz befindet sich laut der Travail.Suisse in einem wirtschaftlichen Boom.
  • Die ungenügenden Resultate der Lohnrunde stünden dazu in einem Gegensatz.

Obwohl ein Grossteil der Arbeitnehmenden 2019 zwischen 0,5 und 1,5 Prozent mehr Lohn erhält, ist die Gewerkschaft Travail.Suisse mit der Lohnrunde nicht zufrieden. Wegen der höheren Teuerung und Krankenkassenprämien hätten die Arbeitnehmenden kaum etwas davon.

Die Schweiz befinde sich seit 2016 mit jährlichen Wachstumsraten zwischen 1,6 und 2,9 Prozent in einem wirtschaftlichen Boom, hiess es heute Dienstag an einer Medienkonferenz des Dachverbandes der Arbeitnehmenden Travail.Suisse und seiner angeschlossenen Verbände.

Steigende Teuerung

Die ungenügenden Resultate der Lohnrunde stünden dazu in einem Gegensatz. «Für viele Arbeitnehmende ist das Ergebnis des Lohnherbstes ernüchternd», sagte Syna-Präsident Arno Kerst laut schriftlichem Redetext.

Die Teuerung steige wieder an, ebenso die Prämienlast bei den Krankenkassen. Damit drohten den Arbeitnehmenden weitere Reallohnverluste, heisst es in einer Medienmitteilung. Lohnerhöhungen von 0,5 bis 1 Prozent reichten nicht oder nur knapp zum Ausgleich der steigenden Preise, führte Kerst weiter aus.

«Verfehlte Verteilungspolitik»

Dass die Kaufkraft der Arbeitnehmenden tendenziell sinke, habe auch mit der «verfehlten Verteilungspolitik» bei Lohnerhöhungen durch die Arbeitgeber zu tun. Vor zehn Jahren seien noch zwei von drei Arbeitnehmenden in den Genuss von generellen Lohnerhöhungen gekommen.

In den letzten drei Jahren habe nur noch knapp jeder und jede Dritte davon profitiert. Und neuste Zahlen des Bundesamtes für Statistik zeigen laut Kerst, dass es 2018 nicht einmal bei einem Viertel der Lohnabschlüsse im Tertiärsektor generelle Lohnerhöhungen gegeben habe.

«Gefahr von Reallohnverlusten»

«Der Trend zu immer mehr individuellen Lohnmassnahmen lässt nicht alle Arbeitnehmenden gleich an der Lohnerhöhung partizipieren und erhöht die Gefahr von Reallohnverlusten», sagte Gabriel Fischer, Leiter Wirtschaftspolitik bei Travail.Suisse, gemäss Medienmitteilung.

Weil die Teuerung zuletzt wieder angezogen hat und für 2018 bei etwa einem Prozent liegen wird, verlangt Travail.Suisse, dass Lohnerhöhungen zum Ausgleich der Teuerung wieder vermehrt generell ausgerichtet werden müssen.

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