Trotz Schredder Verbot werden Millionen Küken getötet

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Basel,

Künftig darf man Küken nicht mehr lebendig schreddern. Trotzdem werden jährlich Millionen Tiere nach der Geburt getötet. Obwohl es Alternativen gibt.

Bundesrat stimmt Verbot zu
Der Bundesrat stimmt einem Schredder-Verbot für Küken zu. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Kommission des Nationalrats will, dass Küken nicht mehr geschreddert werden dürfen.
  • Drei Millionen männliche Küken werden jährlich in der Schweiz getötet.

Noch ist es in der Schweiz erlaubt, lebende Küken zu schreddern. Doch geht es nach der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrats, dürfte diese Praxis bald verboten sein.

Mit 13 zu 7 Stimmen bei einer Enthaltung hat die Kommission am Freitag entschieden, eine entsprechen Motion einzureichen.

Dass das Anliegen überhaupt behandelt wurde, liegt an der Veganen Gesellschaft Schweiz. Sie hat letztes Jahr eine Petition mit dem Titel «Küken sind kein Abfallprodukt» eingereicht. Diese wurde hingegen von der Kommission abgelehnt.

Bei der Veganen Gesellschaft ist man trotzdem zufrieden. «Wir freuen uns, dass das Anliegen ernst genommen wird und das Thema dank unserer Petition nun endlich angegangen wird», sagt Geschäftsleiterin Laura Lombardini.

Drei Millionen Tiere getötet

Noch ist das Schreddern erlaubt, über die Kommissionsmotion muss noch das Parlament entscheiden. «Wir verfolgen gespannt mit, in welche Richtung sich unsere Petition weiterentwickelt», so Lombardini.

Jährlich töten Schweizer Legehennen-Betriebe rund drei Millionen männliche Küken. Grund: Die Tiere legen weder Eier, noch sind sie für die Mast geeignet. Rund 90 Prozent der Küken werden vergast, der Rest geschreddert.

Alternativen wurden erfolgreich entwickelt. Entweder wird durch Ultraviolettstrahlung oder durch ein winziges Loch im Ei das Geschlecht bestimmt. Die Technik dazu ist aber noch in der Entwicklung.

Die Alternative: Männliche Küken aufziehen. Anders als in Österreich ist in der Schweiz das sogenannte Zweinutzungshuhn nur ein Nischenprodukt. Die Mast wird dabei über einen etwas höheren Eierpreis subventioniert.

Kommentare

Weiterlesen

374 Interaktionen
Bundesrat stimmt Verbot zu
1 Interaktionen

Mehr aus Stadt Basel