UBS-Manager: Milliardäre wollen Geld aus Aktienmärkten abziehen
Das Wichtigste in Kürze
- Einem UBS-Manager zufolge wollen Milliardäre ihr Geld nun aus den Aktienmärkten abziehen.
- Anfang März investierten sie, um besser abzuschliessen als der Gesamtmarkt.
- Die Umschichtungen dürften sich nun beschleunigen.
Superreiche Kunden der Grossbank UBS wollen die in den vergangenen Monaten mit Aktien-Anlagen eingefahrenen hohen Gewinne ins Trockene bringen. Die Erlöse sollen dann in Wohnimmobilien, Private Equity sowie Firmen-Deals gesteckt werden, wie UBS-Manager Josef Stadler in einem am Donnerstag veröffentlichten Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters sagte.
Diese Umschichtungen zeichneten sich in Asien bereits ab und dürfte sich im Schlussquartal 2020 sowie den ersten Monaten des kommenden Jahres beschleunigen.
Als Folge davon könnten sich die Aktienmärkte im restlichen Jahresverlauf 2020 abschwächen, prognostizierte Stadler, der bei der UBS das Geschäft mit den Vermögensverwaltungs-Teams von superreichen Familien (Family Offices) betreut.
«Haben eine Menge Geld verdient»
Während des Einbruchs an den Börsen im März hätten die reichsten Kunden bei der UBS Kredite aufgenommen und das Geld in Aktien investiert. Diese Strategie habe ihnen geholfen, bis Ende Mai besser abzuschneiden als Hedge Fonds und der Gesamtmarkt, wie eine Umfrage der UBS bei 120 Family Offices ergab.
Deren Vermögen beliefen sich auf durchschnittlich 1,6 Milliarden Dollar. «Sie haben zum Beispiel US-Aktien gekauft, aber nicht im Wert von 50 Millionen Dollar», sagte Stadler. Sie haben Aktien im Wert von einer Milliarde oder mehr gekauft, um die Ziel-Aktienquote wieder zu erreichen. Und sie haben eine Menge Geld verdient.»