Digitale Sprachassistenten haben in der Regel eine weibliche Stimme. Eine Studie der Unesco kritisiert dies. Und liefert gleich Lösungsvorschläge.
Siri Apple
Sprachassistenten wie Siri sind heute auf jedem Smartphone Normalität - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Unesco-Studie kommt zum Schluss, dass Sprachassistenten oft sexistisch sind.
  • Die Autoren schlagen vor, neutrale Stimmen für die digitalen Assistenten zu nutzen.
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Seit Jahren setzten Tech-Konzerne auf Sprachassistenten. Siri und Alexa heissen sie etwa bei Apple und Amazon. Ihre Stimme ist weiblich, wofür es Kritik der Unesco gibt. Damit würden Geschlechtervorurteile geschürt und zementiert, so das Urteil der Autoren.

«Ich würde erröten, wenn ich könnte», heisst der 146-seitigen Bericht (hier das Original). Es ist auch Siris Reaktion auf die Beleidigung, dass sie ein «Schlampe» sei. Auf den gleichen Wortlaut antwortet Alexa: «Danke für dein Feedback.» Hingegen meldet Cortana, das Microsoft-System: «Tut mir leid, das habe ich nicht verstanden.»

Sprachassistent Apple Google
Apple hat den Sprachassistenten auch ins Mac-Betriebssystem integriert. - dpa

Die Unesco kritisiert, dass kein System darauf aufmerksam macht, dass solche sexistischen Beleidigungen nicht angebracht sind. Im Gegenteil, glauben die Autoren: Die digitalen Assistenten würden Beleidigung mehr Akzeptanz verschaffen.

Kaum Frauen in der Entwicklung

Die Verfasser des Berichts gehen davon aus, dass Sprachassistenten wegen der weiblichen Stimme suggerieren, dass Frauen gefügige Helfer seien. Die Unesco fordert darum, dass die Tech-Firmen ihren Assistenten vermehrt neutrale Stimmen geben, um das Problem zu entschärfen.

Kritik gibt es auch für die Tech-Branche an sich. Nur zwölf Prozent der Forscher im Bereich künstliche Intelligenz sind Frauen, bei Software-Entwicklern gar nur sechs Prozent.

Apple hat mittlerweile Siri ein Update spendiert. Auf die Beschimpfung, eine «Schlampe» zu sein, antwortet der digitale Assistent neu: «Ich weiss nicht, was ich darauf sagen soll.»

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