US-Aussenhandelsdefizit auf höchstem Stand seit zehn Jahren

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Trotz der von US-Präsident Donald Trump verhängten Strafzölle hat das US-Aussenhandelsdefizit 2018 den höchsten Stand seit einem Jahrzehnt erreicht.

Container-Terminal in Hamburg
Container-Terminal in Hamburg - dpa/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Trumps aggressive Handelspolitik verhindert Anschwellen nicht.

Wie das Handelsministerium in Washington am Mittwoch mitteilte, schwoll das Defizit im Vergleich zum Vorjahr um 12,5 Prozent auf 621 Milliarden Dollar (knapp 550 Milliarden Euro) an. Die US-Defizite im Handel mit der EU und China erreichten neue Rekordhöhen.

Ein Aussenhandelsdefizit entsteht dann, wenn die Summe der importierten Waren und Dienstleistungen höher ist als die der Exporte. Trump sieht das Defizit als Beleg dafür, dass die USA im Handelswettbewerb unterlegen seien und von anderen Ländern mit unfairen Methoden übervorteilt würden.

Der US-Präsident verhängte im vergangenen Jahr Strafzölle auf Metall- und Stahlimporte aus der EU und anderen Ländern. Zudem droht er mit Importaufschlägen auch auf europäische Auto-Einfuhren. Auch entfachte Trump einen Handelskonflikt mit Peking, in dessen Verlauf er vergangenes Jahr Zölle auf chinesische Waren im Wert von insgesamt 250 Milliarden Dollar in Kraft setzte.

Dennoch schwoll das US-Handelsdefizit mit China nach den Zahlen des Handelsministeriums 2018 auf die Rekordhöhe von 419,2 Milliarden Dollar an. Das US-Defizit im Handel mit der Europäischen Union erreichte derweil das Rekordniveau von 169,3 Milliarden Euro.

Das Zehn-Jahres-Hoch im US-Aussenhandelsdefizit kam den Angaben zufolge zustande, obwohl die US-Exporte deutlich zunahmen. Sie stiegen im Vergleich zu 2017 um 6,3 Prozent auf 2,5 Billionen Dollar - ebenfalls ein Rekord. Zugleich schwollen aber auch die Importe in die Vereinigten Staaten auf eine neue Rekordhöhe an. Sie wuchsen um 7,5 Prozent auf 3,121 Billionen Dollar.

Trumps Ansichten über das US-Aussenhandelsdefizit halten viele Ökonomen allerdings für zu undifferenziert. Sie führen aus, dass das Defizit auch die Folge eines robusten Wachstums sein kann, wie es die USA schon seit längerem erleben. Die starke Verbrauchernachfrage bei einem solchen Wachstum übersteige dann die Versorgung durch die heimische Produktion.

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