Vegane Milch ist viel besser für die Umwelt
Vegane Milch-Alternativen belasten die Umwelt weniger stark als Kuhmilch. Die Bilanz wäre noch besser, würden die Produkte in der Schweiz hergestellt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Vegane Milch-Alternativen sind weniger schädlich fürs Klima als Kuhmilch.
- Methan-Rülpser und die Futtermittelproduktion vermiesen der Kuhmilch die Klima-Bilanz.
Vegi-Produkte sind im Trend. Nicht nur Burger und Schnitzel, sondern auch Milch-Alternativen. Auch hier gibt es immer mehr Auswahl. Basis ist in der Regel Hafer, Reis, Mandel oder Soja.
Veganer verzichten oft aus ethischen Gründen auf tierische Produkte. Doch wie steht es um die Umwelt-Bilanz? Immerhin stammen viele Milch-Alternativen aus dem Ausland, während die konventionelle Milch im Supermarkt aus der Schweiz stammt.
Dieser Frage ging der WWF nach. Die Umweltschutzorganisation hat beim Beratungsunternehmen ESU-Services eine Studie in Auftrag gegeben. Resultat: Methan-Rülpser und die Produktion der Futtermittel vermiesen der Kuhmilch die Klima-Bilanz. «Ob Hafer, Dinkel oder Soja: pflanzliche Drinks sind klimafreundlicher», sagt Damian Oettli, Leiter Märkte beim WWF Schweiz. Punkten kann die Kuhmilch einzig beim Transport.
Zu den Zahlen: Ein Liter Vollmilch verursacht gemäss der Analyse 1,63 Klio CO2. Pflanzenmilch schneidet deutlich besser ab. Ein Sojadrink verursacht 0,7 Kilo CO2, ein Haferdrink 0,76 Kilo CO2, ein Mandeldrink 0,8 Kilo CO2 und ein Reisdrink 0,94 Kilo CO2.
Bilanz von Inland-Pflanzenmilch wäre besser
Ein Viertel der Gesamtbelastung verursacht der Transport der Milch-Alternativen. «Wenn wir pflanzliche Alternativen in der Schweiz anbauen und verarbeiten würden, wäre es natürlich noch besser», kommentiert Oettli.
Wird nicht nur die Klima-, sondern die komplette Umweltbelastung berücksichtigt, schneiden die pflanzlichen Milch-Alternativen ebenfalls besser ab. Soja- und Reisdrink haben eine 40 beziehungsweise 34 Prozent geringere Umweltbelastung als konventionelle Milch.
Schlechter schneidet hingegen die Variante aus Cashew-Nüssen ab. Hier liegt die Umweltbelastung 93 Prozent höher als bei der Vollmilch. Grund sind Kupfer-basierte Pestizide, welche im Cashew-Anbau eingesetzt werden. Allerdings ist hier zu berücksichtigen, dass Pestizide auf Kupfer-Basis im Schweizer Berechnungsmodell der Umweltbelastung stärker gewichtet werden als andere Pestizide.
Kuhmilch wird seit Jahrzehnten als Kalzium-Lieferanten angepriesen. Hier können die veganen Alternativen tatsächlich nicht mithalten. Würde ein Konsument 75 Prozent seines Kalzium-Bedarfs mit gewöhnlicher Sojamilch decken wollen, müsste er 5,8 Liter davon trinken. Von der Kuhmilch hingegen nur 0,6 Liter.