Verkauf von Coca-Cola soll in indigenen Gebieten verboten werden
Indigene Völker fordern, dass Coca-Cola die «nicht einvernehmliche Verwendung» des Wortes «Coca» erklären kann. Ansonsten droht ihnen eine Verkaufsverbot.
Das Wichtigste in Kürze
- Vertreter indigenen Völkern zetteln einen Streit über die Verwendung des Worts «Koka» an.
- Sie drohen dem Unternehmen mit einem Verkaufsverbot von Coca-Cola in indigenen Gebieten.
Vertreter der indigenen Völker Nasa und Embera Chami setzen dem Unternehmen eine zehntägige Frist. Währenddessen müssen sie die «nicht einvernehmliche Verwendung» des Wortes «Coca» (dt. Koka) in Coca-Cola erklären. Dies stand in einem Brief, welcher der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag vorlag.
Coca-Cola droht ein Verkaufsverbot
Die Verwendung des Wortes «Coca» durch das US-Unternehmen, stelle ohne vorherige Konsultation der indigenen Völker eine «missbräuchliche Praxis» dar. Diese soll gegen «das nationale und internationale Menschenrechtssystem» verstossen.
Für den Fall, dass das Unternehmen nicht antwortet, drohten die Indigenen mit «gerichtlichen und kommerziellen Massnahmen». Dies einschliesslich des «Verbots des Verkaufs seiner Produkte in indigenen Gebieten». Nach Angaben der Nationalen Landbehörde Kolumbiens machen diese Gebiete 33 Millionen Hektar, also fast ein Drittel des Landes aus.
Auslöser des Streits war eine Klagedrohung Coca-Colas Ende des vergangenen Jahres. Der US-Hersteller wirft einem kleinen Unternehmen in Kolumbien einen Verstoss gegen Markenrechte vor. Die Firma Coca Nasa soll den Namen ihrer Biermarke Coca Pola ändern.
Coca Nasa stellt Lebensmittel, traditionelle Medizin, Getränke und andere Produkte aus den Blättern der Koka-Pflanze her. Die Firma hat etwa 20 Mitarbeiter und wird von Angehörigen des indigenen Volks der Nasa geführt. Der Bier-Name setzt sich zusammen aus dem Namen der Koka-Pflanze und dem in Kolumbien gebräuchlichen Wort für Bier, «Pola».
Seit Jahrhunderten kauen indigene Völker unter anderem in Kolumbien und Peru Koka-Blätter und verteidigen es als Teil ihres kulturellen Erbes. Den indigenen Völkern in Kolumbien ist es gesetzlich erlaubt, die Pflanze anzubauen und daraus hergestellte Produkte zu vermarkten.